Denkmaldatenbank
Pumpstation Radialsystem XII
09095052 | |
Bezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Ortsteil | Friedrichshain |
Adressen | Rudolfstraße 15 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Pumpwerk |
Entwurf | 1862 |
Datierung | 1889-1890 |
Umbau | 1916 |
Umbau | 1928 |
Entwurf | Meier, Karl (Architekt) |
Entwurf | Meier, Karl & Tettenborn, Richard (Architekt) |
Ausführung | Stoedtner, Johannes (Maurer) |
Bauherr | Canalisation von Berlin |
Die vergleichbaren örtlichen Gegebenheiten führten bereits vorher 1889-90 zum Bau des Pumpwerkes Rudolfstraße 15 für das Radialsystem XII, dessen Entsorgungsgebiet im Osten bis zur Ringbahn reichte und mit Boxhagen, Friedrichsberg und Stralau auch "Fremdgemeinden" mit einschloß. Da im Vergleich mit dem Pumpwerk V in der Holzmarktstraße nur ca. ein Drittel der Abwassermenge anfiel, war das Maschinen- und Kesselhaus des Pumpwerkes XII deutlich kleiner dimensioniert. 1916 mußte es jedoch mit einem Anbau des Maschinenhauses und einer Werkstatt erweitert werden.
(S. 64)
Die Pumpstation XII in der Rudolfstraße 15 stellt mit Maschinen- und Kesselhaus, Beamtenwohnhaus, Verwaltungsgebäude, dem freistehenden Schornstein und Einfriedung ein heute noch betriebenes technisches Denkmal dar. Der Entwurf stammt von Richard Tettenborn. Seit 1893 werden in der Pumpstation XII die Abwässer von Stralau, Boxhagen und Friedrichsberg gesammelt und von dort auf die Rieselfelder vor die Stadt gepumpt. (1) Der Standorte wurde dicht bei den Gleisen der Niederschlesischen Eisenbahn gewählt, um auch die Abwässer der Gebiete nördlich des Schienendamms erfassen zu können. Die Trasse stellte für das Radialsystem XII eine tektonische Versiegelung dar, die kostspielige Entwässerungstunnel zur Folge hatte. (2)Zwei um 1910 installierte und heute noch vorhandene Zwillingspumpen im Maschinenhaus, die mit 320 PS und bis zu 80 Umdrehungen pro Minute 1907 die Abwässer von mehr als tausend Grundstücken aus der Stadt beförderten, (3) und eine Transmissionsanlage in der Werkstatt, die mit der Erweiterung des Kesselhauses von 1915 nach den Plänen des Architekten Karl Meier eingerichtet wurde, komplettieren die Anlage. (4)
Die überlieferte technische Ausstattung der Werkstatt, z.T. bereits 1916 installiert, vermittelt noch heute anschaulich die Arbeitsbedingungen und die technischen Fertigkeiten der Maschinisten der damaligen Zeit. Bereits in den frühen dreißiger Jahren wurde auf Elektroantrieb umgestellt und Elektromotoren (6.000V Drehstrom) der Siemens & Schuckert Werke installiert, von denen einer erhalten blieb.
(1) Ingenieurwerke in und um Berlin, S. 220.
(2) Die Canalisation von Berlin, S. 62-63.
(3) Ingenieurwerke in und um Berlin, S. 221-237.
(4) Vgl. Hahn/Langbein.
Literatur:
- Hahn, Hermann/Langbein, Fritz, 50 Jahre Berliner Stadtentwässerung, Berlin 1928Bau- und Kunstdenkmale Berlin I, Berlin 1983 / Seite 464
- Topographie Friedrichshain, 1996 / Seite 31, 64, 139
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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