Denkmaldatenbank
Landhaus Eggebrecht
09090188 | |
Bezirk | Steglitz-Zehlendorf |
Ortsteil | Wannsee |
Adressen | Herwarthstraße 1 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Villa & Garage |
Datierung | 1896, 1921 |
Umbau | 1920/1929 |
Entwurf | Stahn, Otto (Architekt) |
Bauherr | Eggebrecht, Paul |
Auf dem Eckgrundstück Herwarthstraße 1 fällt eine weitere malerische Villa im Straßenbild besonders auf. Sie wurde 1896 von Otto Stahn in seinem typischen Fachwerkstil errichtet, 1934 aber in ein Zweifamilienhaus umgebaut. (1) Der zugehörende Garten Koch/Eggebrecht, Herwarthstraße 1, ursprünglich 1896 vermutlich durch Ernst Klaeber entwickelt, präsentiert sich heute weitgehend in der 1911 durch Willy Lange behutsam umgestalteten Form. (2) Lange straffte das einstige Wegesystem und ergänzte es um geradlinige Pfade, um eine zielgerichtete Verbindung zwischen den Gartenbereichen zu ermöglichen. Der beachtliche Baumbestand blieb erhalten. Gemäß seinen gartenkünstlerischen Vorstellungen fügte der Gartenarchitekt Pflanzungen nach Naturmotiven ein, hauptsächlich Stauden und Bodendecker, von denen heute noch Reste vorhanden sind. Der Zaun entlang der Straßenfront weist noch die ursprünglichen Zierelemente auf. Auch der leicht zurückgesetzte Zugang, der durch Lange mit hölzernen Pergolen beiderseits Betonung fand, ist in der 1936 entstandenen Fassung mit Eisenstaket zwischen erneuerten Natursteinpfeilern erhalten. Der auf das Wohnhaus zuführende Weg setzt sich um den gesamten Bau fort. Geradlinige Wege, eingefasst durch Natursteinkanten von 1911, leiten in die angrenzenden Gartenräume und gehen in entfernten Bereichen in sanfte, die Rasenflächen umgebende Schwünge über. Einen Rundblick über die Gartenbereiche bietet ein im Zentrum über einer Bruchsteinmauer gelegener, leicht erhöhter Aussichtsplatz. Der ursprünglich in der Nordwestecke vorhandene Tennisplatz, den Lange aus der Erstanlage übernommen hatte, wurde inzwischen durch eine große Rasenfläche ersetzt. Der an der Westgrenze gelegene Nutzgarten zeichnet sich noch im Gelände ab. Etwa an der Stelle, an der Lange eine "Laubkammer", also einen von Hecken geschützten Platz anlegen ließ, befindet sich heute ein kleines Wasserbecken. Der Baumbestand besteht aus mächtigen Rot- und Blutbuchen, Linden, Kastanien und Scheinzypressen sowie Latschenkiefern am Aussichtsplatz. Ein dichter Gehölzstreifen grenzt den intimen Gartenraum zu den Straßen und Nachbargrundstücken hin ab.
1) Heinisch/Schumacher 1988, S. 186 f.
2) Gartendenkmale in Berlin: Privatgärten 2009, S. 228 mit weiterführenden Literaturangaben.
Literatur:
- Bauakte Herwarthstraße 1, Wannsee / Seite Bauaktenarchiv Steglitz-Zehlendorf
- Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Berlin. Bezirk Steglitz-Zehlendorf - Ortsteil Wannsee, Petersberg 2013 / Seite 115
- Heinisch, T. J.; Schumacher, H.: Colonie Alsen, Berlin 1988 / Seite 186 f.
- Lange, Willy: Gartengestaltung der Neuzeit, 3. Aufl., Leipzig 1912 / Seite 179-218
- Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Gartendenkmale in Berlin. Privatgärten, Petersberg, 2009 / Seite 228
Kontakt
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