Denkmaldatenbank
Gedenkstein Bismarckstraße
09085208 | |
Bezirk | Steglitz-Zehlendorf |
Ortsteil | Wannsee |
Adressen | Bismarckstraße |
Denkmalart | Gartendenkmal |
Sachbegriff | Gedenkstein |
Datierung | 1936 |
In direkter Nachbarschaft schließt südlich der Adresse Bismarckstraße 2 eine von hohen Bäumen bestandene Waldparkanlage an. Auf halber Höhe des zum Wasser hin abfallenden Grundstücks befindet sich das so genannte Kleistgrab (Abb. 109, Liste Nr. 134), eine Erinnerungsstätte an den Dichter Heinrich von Kleist und seine Gefährtin Henriette Vogel, die in der Nähe am 21. November 1811 gemeinsam aus dem Leben schieden. Die zunächst sehr einfach mit Kiefernästen eingefriedeten und von Föhrenzweigen bedeckten Gräber wurden 1848 auf Initiative Eduard von Bülows mit einem Gedenkstein für Heinrich von Kleist versehen. (1) Die gärtnerische Gestaltung des Waldgrundstücks entstand 1905 auf Initiative und nach einem Entwurf des Gartenarchitekten Willy Lange. (2) 1908 wurde der Reichsfiskus Grundstückseigentümer und damit für die Pflege der Anlage zuständig. Nach mehrfachen Umgestaltungen besteht die schlichte, durch einen Gitterzaun eingefriedete Grabstätte heute aus einem Granitstein mit den Lebensdaten der beiden Verstorbenen, der anlässlich der Olympischen Spiele 1936 aufgestellt worden ist, und einer Eiche. Die Inschrift mit Versen aus Kleists Stück Prinz von Homburg "Nun, o Unsterblichkeit bist Du ganz mein" stammt aus dem Jahr 1941. (3)
1) Die exakte Lage der Gräber ist nicht mehr bekannt; vermutlich lagen sie auf dem Hügel Königstraße 69, der später mit der Villa Ravené bebaut wurde. Vgl. Müller-Lauter, Erika: Geschichte des Kleist-Grabes. In: Kleist-Jahrbuch 1991, S. 229-256; Kuehn, Rainer, Villa Ravené. In: Aschenbeck 2011, S. 60-63.
2) Lange, Willy: Die Umgebung des Kleistgrabs in Idee und Wirklichkeit. In: Brasch 1926, S. 117-120 (mit Abb. u. Grundrissen).
3) Müller-Lauter 1985, S. 68-76.
Literatur:
- Fontane, Theodor/ Am Wannsee in
Neue Preußische (Kreuz-)Zeitung, Beilage zu Nummer 283, Mittwoch 4.12.1861Grimm, Hermann/ Heinrich von Kleist`s Grabstätte in
Erste Beilage zur Königl. privilegirten Berlinischen Zeitung, Nr. 4623.2. 1862Schumac / Seite 117-120 - Lange, Willy/ Gartenpläne. Leipzig 1927 / Seite Werk 53, Abb. S.251
- Brasch, Ernst/ Das Kleistgrab am Wannsee. in
Das Wannseebuch. Hrsg. von Georg Brasch, 1925 / Seite 113-116 - Siebert, Eberhard/ Zwei unbekannte Quellen zur Geschichte des Kleistgrabes am Kleinen Wannsee in
Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz 24 (1987) / Seite 195-199 - Fontane, Theodor/ Dreilinden`s Umgebung in
Vossische Zeitung, 1.1.1883, Morgenausgabe
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
Verkehrsanbindungen
-
U-Bahn
-
Bus
-
Jüdenstr.
- 248
- 300
-
Nikolaiviertel
- N8
- N40
- N60
- N65
-
Jüdenstr.