Denkmaldatenbank
Haus Freudenberg
09085199 | |
Bezirk | Steglitz-Zehlendorf |
Ortsteil | Dahlem |
Adressen | Miquelstraße 83 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Wohnhaus & Einfriedung & Landhaus |
Datierung | 1912-1913 |
Entwurf | Hermann, Hans |
Bauherr | Freudenberg, Karl Johann (Chemiker) |
Das Haus Freudenberg in der Miquelstraße 83, baute Hans Hermann 1912-13 für die Familie des Chemikers Karl Freudenberg. (1) Es ist wie das eigene Wohnhaus des Architekten in der Miquelstraße 58 in einem ländlichen Stil gehalten. Dies ist bemerkenswert, da Hermann kurze Zeit mit dem auf Landhäuser spezialisierten Heinrich Straumer assoziiert war - die meisten seiner Bauten sind jedoch an Vorbildern von Gutshäusern und Villen der preußischen Bautradition um 1800 orientiert. Hier wurden nunmehr Formen dieser Zeit mit denen des Landhausstils zu einer Synthese verschmolzen. Das Haus setzt sich zusammen aus einem zur Straße hin gelegenen Bauteil mit hohem Giebeldach und einem links daneben zurückspringenden, traufständigen Bauteil mit überstehendem Walmdach. Ein auskragendes Obergeschoss mit kräftigem Knaggengesims aus Putz und einheitliche Sprossenfenster mit Klappläden wirken dabei verbindend. Der asymmetrisch links angeordnete Eingang in Form eines Fachwerkvorbaus mit überstehendem flachen Dach verleiht dem Ganzen eine gewisse Liebenswürdigkeit. Die straßenseitige Einfriedung aus Lattenzaun auf Klinkersockel tritt am Eingang kastenartig zurück - ein barockes Gestaltungselement, für das ein Dispens der Baupolizei eingeholt werden musste.
Der Erdgeschossgrundriss entspricht dem klassischen Schema, wenngleich leicht gegeneinander verschoben. Eine Diele mit Treppe zum Obergeschoss bildet den Mittelpunkt des Hauses; sie erschließt die umgebenden Wohnräume, wobei Herrenzimmer und Küche mit Anrichte zur Straße, Damenzimmer und Speisezimmer mit vorgelagerter Terrasse dagegen zum Garten ausgerichtet sind.
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(1) Karl Freudenberg war zur Bauzeit Assistent am Chemischen Institut der Universität Berlin, ab 1920 Privatdozent in München, später Professor in Freiburg und Karlsruhe.
Literatur:
- Berliner Architekturwelt 18 (1915/16) / Seite S.244 - 246 (Abb. 299, 300, 302 - 304), dort "Haus von Rheinbaben" genannt.
- Topographie Dahlem, 2011 / Seite 108
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