Denkmaldatenbank

Stalinallee Abschnitt F (Block F-Nord, Block F-Süd)

Obj.-Dok.-Nr. 09085176
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Ortsteil Friedrichshain
Adressen Karl-Marx-Allee
132, 134, 136, 138, 133, 135, 137, 139, 141
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Wohn- und Geschäftshaus
Entwurf 1951
Datierung 1952-1954
Entwurf Entwurfskollektiv Karl Souradny (Architektenkollektiv)

Die Dimension der Bauten des Abschnitts F, Karl-Marx-Allee 132/138, 133/141, war von mehreren Bedingungen abhängig. Auf der Südseite beschränkte das Laubenganghaus Karl-Marx-Allee 126/128 die Ausdehnung des Blocks. Auf der Nordseite wurde das Areal für den Kulturbau (Kino Kosmos) freigehalten. Bei der Planung für den Nord- und Südbau sollten Gestaltungsmöglichkeiten für den Platz Frankfurter Tor noch offengehalten werden, für den ein Architekturwettbewerb beabsichtigt war. Beide Gebäude wurden vom Architektenteam um Karl Souradny zeitgleich entworfen. Jedoch verzögerte sich die Ausführung des Nordblocks, da Abbrucharbeiten vor dem Baubeginn erledigt werden mußten. In der Zwischenzeit war der Wettbewerb für den Platz Frankfurter Tor entschieden und ein Turmhauskonzept angenommen worden. (1) Dies hatte Auswirkungen auf die Gestaltung von Block F-Nord. Die im Vorentwurf beabsichtigte Mittenbetonung wurde zugunsten einer stärkeren Rhythmisierung des Baukörpers aufgegeben. (2) Eine formale Anlehnung an die Berliner Architekturtradition wird hier besonders deutlich. Pate stand nicht nur das Schinkelsche Feilnerhaus, die Architekten orientieren sich auch am Zeughaus, wie man an Attika und Kranzgesims sehen kann.

Mit dem Block F-Nord wurde 1954 der erste Bauabschnitt der Karl-Marx-Allee endgültig fertiggestellt. Bevor die Baumaßnahmen in östliche Richtung mit dem Platz am Frankfurter Tor und den Abschnitt der Frankfurter Allee bis zur Proskauer Straße/Niederbarnimstraße weitergeführt wurden, galt im zweiten Jahr des "Nationalen Aufbauwerks" das Interesse dem Dreieck Auerstraße, Löwestraße, Weidenweg.


(1) Preisträger Hermann Henselmann.

(2) Der Vorentwurf aus dem Jahr 1952 wurde ersetzt durch den Ausführungsentwurf von 1953 der Architekten Riedel, Lippmann und Zill aus dem Kollektiv Karl Souradnys. Fertiggestellt wurde der Block F-Nord erst 1954.

Literatur:

  • Souradny, Karl: Die künstlerische Gestaltung des Bauabschnittes F an der Stalinallee, in: Deutsche Architektur 2 (1953) 1 / Seite 6-12
  • Deutsche Architektur 3 (1954) 4 / Seite 172-174
  • Topographie Friedrichshain, 1996 / Seite 156-158
  • Haspel, Jörg; Flierl, Thomas (Hrsg.): Karl-Marx-Allee und Interbau 1957. Konfrontation, Konkurrenz und Koevolution der Moderne in Berlin, Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin, Bd. 47, Berlin 2017

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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