Denkmaldatenbank

Die von Richard Paulick und seinem Architektenkollektiv gestalteten Bauten des Abschnitts C, Karl-Marx-Allee 71/91B, 72/90 / Koppenstraße 31-33 gehören zu den längsten und prächtigsten, die sich in der Allee befinden. (1) Bei ihrer Länge von ca. 260 Metern, einer Baumassengliederung, die mit ihren Symmetrien und Hierarchien Schloßarchitektur ähnelt und den vielfältigen und aufwendigen dekorativen Details kann man nicht mehr nur von Wohn- und Geschäftshäusern sprechen. Es handelt sich zumindest äußerlich um Wohnpaläste. Nord- und Süd-Block entsprechen sich in ihrer Gliederung, die jeweils höhen- und mittenbetont ist. Das Zurückspringen der Mitte jedes Blocks bildet eine Ehrenhofsituation und vergrößert den Straßen- bzw. Fußgängerraum. Unterstützt wird diese Mittenbetonung durch die Steigerung der Geschoßzahlen von sieben auf neun. Paulick war bemüht, die langgestreckten Baukörper durch eine stärker vertikal akzentuierte Fassade zu gliedern. In relativ langen Seitenflügeln ziehen sich die Bauten in die anliegenden Querstraße hinein.

Der besonders hohe Gestaltungsaufwand zeigt sich im reichen Ornamentschmuck der Fassaden, den architektonischen Details, den Eingängen der beidseitigen Ladenzonen und in der Ausformung von Wohnterrassen über den Ladenreihen.

(1) Richard Paulick war Koordinator der Arbeiten an der Stalinallee in funktioneller, architektonischer und städtebaulicher Hinsicht.