Denkmaldatenbank
I. Bauabschnitt Karl-Marx-Allee
09085137 | |
Bezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Ortsteil | Friedrichshain |
Adressen | Karl-Marx-Allee 53, 55, 57, 59, 61, 63, 65, 67, 54, 56, 58, 60, 62, 64, 66, 68, 71, 73, 75, 77, 79, 81, 83, 85, 87, 89, 91, 91A, 91B, 72, 74, 76, 78, 80, 82, 84, 86, 88, 90, 92, 94, 96, 98, 100, 93, 93A, 93B, 95, 97, 99, 101, 103, 103A, 103B, 102, 104, 106, 108, 110, 112, 114, 116, 118, 120, 122, 124, 126, 128, 105, 105A, 107, 109, 111, 113, 115, 117, 119, 121, 123, 125, 127, 129, 131, 131A, 132, 134, 136, 138, 140, 133, 135, 137, 139, 141, 143 Am Comeniusplatz 6 Andreasstraße 46 Auerstraße 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 24, 26, 28, 30, 13, 17 Frankfurter Allee 1, 3, 5, 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 21A, 23A, 23, 25, 27, 16, 18, 20, 22, 24, 26 Frankfurter Tor 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 Fredersdorfer Straße 13, 14, 15, 25, 26, 27 Graudenzer Straße 1A, 1B, 1C, 1D, 2, 4, 6, 8, 10, 5A, 5B, 5C, 5D, 9A, 9B, 9C, 9D, 12, 14, 16, 18, 20, 15C, 15D, 15E, 17, 19, 21A, 21B, 21C, 21D, 21E Grünberger Straße 1, 3, 5, 7, 9, 11 Gubener Straße 2A, 2B, 2C, 2D, 2E, 11, 12, 13, 13A, 13B, 13C, 13D, 14, 14A, 17, 18, 19, 52, 52A, 53, 53A, 54, 55, 56, 57, 58 Hildegard-Jadamowitz-Straße 1 Kadiner Straße 12 Koppenstraße 28, 29, 31, 32, 33, 38, 40 Lasdehner Straße 24, 26, 28, 30, 31, 32 Lebuser Straße 17, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 26A, 28, 25, 25A, 27, 29 Marchlewskistraße 16, 18, 20, 22, 24, 25, 25A, 25B, 25C, 26, 28, 30, 49, 50, 51, 57, 59, 60, 61, 63 Niederbarnimstraße 1 Proskauer Straße 38 Richard-Sorge-Straße 7, 8, 9, 83, 84 Rüdersdorfer Straße 57, 58, 70 Straße der Pariser Kommune 43 Strausberger Platz 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 Warschauer Straße 83, 84, 85 Wedekindstraße 7, 9, 11, 13, 10, 17, 19, 21, 23, 25, 18, 20, 22, 24 Weidenweg 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 31, 33, 35, 37, 39, 41, 43, 45, 47, 49 Weberwiese |
Denkmalart | Ensemble |
Sachbegriff | Wohnanlage |
Die Bauten im Bereich der Karl-Marx-Allee wurden im wesentlichen im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet. Es ist hier ein großflächiges Ensemble entstanden, das sowohl in seiner räumlichen Dimension als auch in konzeptioneller und ästhetischen Hinsicht ein einmaliges Dokument der architektonischen und städtebaulichen Entwicklung im Ostteil Berlins darstellt. Aus verschiedenen Gründen besitzt das Ensemble historische Bedeutung: Der Komplex der Wohnzelle Friedrichshain war der erste realisierte architektonisch-städtebauliche Gestaltungsentwurf nach dem Krieg im Osten der Stadt. In der ersten Hälfte der fünfziger Jahre entstand mit den Bauten der Stalinallee das bedeutendste deutsche Beispiel für den Versuch, den sozialistischen Städtebau nach dem Vorbild der Sowjetunion unter Verwendung von Elementen einheimischer Bautradition ("Nationale Tradition") auch in der DDR zu etablieren. Eine neue Stadtgestalt, die hohen sozialen Ansprüchen genügen mußte, gebaut unter strengen ideologischen Vorgaben, sollten als Aushängeschild für eine neue sozialistische Gesellschaft dienen. (1)
An diesem zusammenhängenden Straßenzug läßt sich die städtebauliche Entwicklung Ost-Berlins mit allen Paradigmenwechsel und daraus resultierenden wechselnden Gestaltungskonzepten zwischen 1946 und dem Beginn der sechziger Jahre nachvollziehen.
Die städtebauliche Bedeutung des Straßenzuges erwächst zudem aus seiner Lage und Funktion im Bezirk Friedrichshain. Die in Dimension und Gestaltung als repräsentative Achse gebaute Karl-Marx-Allee mit anschließender Frankfurter Allee verknüpft als Magistrale den Bezirk Friedrichshain mit den Nachbarbezirken Lichtenberg im Osten und Mitte im Westen. Sie bildet topographisch wie städtebaulich das Rückgrat des Bezirks. Funktionell dominieren Wohn- und Geschäftsbauten.
Die Karl-Marx-Allee und ihre angrenzenden Gebiete strahlen eine scheinbare architektonische und städtebauliche Homogenität aus, hinter der sich jedoch mehr oder minder heftige gestalterische Umbrüche verbergen. Diese liegen nicht vorrangig in den Bedingungen des Bauprozesses begründet. Sie sind vielmehr Ergebnis politisch-ideologischer Kursänderungen und des damit verbundenen Wandels von Kultur-, Ästhetik- und Gestaltungsauffassungen. Dies ist nur im geschichtlichen Kontext nachzuvollziehen, was ein chronologisches Betrachten von Planung, Architektur- und Städtebauentwicklung dieses Gebiets sinnvoll werden läßt.
(1) Im Text werden neben der Bezeichnung Karl-Marx-Allee im historischen Kontext auch die Bezeichnungen Stalinallee oder Frankfurter Allee verwendet.
Namenswechsel der Karl-Marx-Allee: Bis Dezember 1949 Frankfurter Allee, ab Dezember 1949 Stalinallee, ab November 1961 Karl-Marx-Allee bis zum Frankfurter Tor, von dort ab wieder Frankfurter Allee.
Literatur:
- Topographie Friedrichshain, 1996 / Seite 148-158
- Hesse, Frank: Magistrale Karl-Marx-Allee, in: Reparieren, Renovieren, Restaurieren. Vorbildliche Denkmalpflege in Berlin, Berlin 1998 / Seite 28ff.
- Haspel, Jörg; Flierl, Thomas (Hrsg.): Karl-Marx-Allee und Interbau 1957. Konfrontation, Konkurrenz und Koevolution der Moderne in Berlin, Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin, Bd. 47, Berlin 2017
Kontakt
Juliane Stamm
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