Denkmaldatenbank

Pharmakologisches Praktikum der FU

Obj.-Dok.-Nr. 09085042,T
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Dahlem
Adressen Garystraße 3

Thielallee 71
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Laborgebäude & Plastik & Institutsgebäude
Datierung 1966-1968
Entwurf Hochbauabteilung des Senators für Bau- und Wohnungswesen
Ausführung Beton- und Monierbau A-G
Bauherr Senator für Bau- und Wohnungswesen

Der innovative Entwurf für den 1966-68 errichteten Neubau für das Pharmakologische Praktikum, Garystraße 3, stammt von der Hochbauabteilung des Senators für Bau- und Wohnungswesen. (1) Schon am rasterförmig sich abzeichnenden Ausbaugerüst des Obergeschosses ist erkennbar, dass es sich bei dem 34 mal 25 Meter großen zweigeschossigen, würfelförmigen Gebäude um ein von der Konstruktionsweise geprägtes Gebäude handelt. Damals entschied sich die Hochbauabteilung des Senats aus wirtschaftlichen und nutzungstechnischen Gründen für eine Stahlbetonskelett-Konstruktion in Fertigteilbauweise mit flexiblen Grundrissen. Auf der Basis eines festen Ausbaurasters konnten mit nichttragenden Trennwänden entsprechend den Nutzungserfordernissen Labors, Werkstätten, Seminar- oder Verwaltungsräume eingerichtet oder später den veränderten Bedingungen angepasst werden. Hierbei wurde die obere Ebene aus einer drei Meter breiten Laborachse entwickelt. Dort ordnen sich die Labors, dem Prinzip der Flexibilität folgend, zu einem peripheren Ring, der einen gemeinsamen Nutzungsbereich umschließt. Auch die Werkstätten, Verwaltungs- und Seminarräume, die im zurückgezogenen Erdgeschoss liegen, folgen dem Ausbaumodul. Diese Konstruktionsart mit einem modularen Grundrissprinzip wurde Anfang der 1960er Jahre für die Marburger Universitätsbauten auf den Lahnbergen entwickelt. Allerdings führte sie dort zu einer anderen Fassadenausprägung. (2) Bis in die 1970er Jahre war diese rationelle Bauweise für den bundesrepublikanischen Universitätsbau maßgeblich. Der damit verbundenen Uniformität der Fassaden suchte man beim Berliner FU-Laborgebäude durch umlaufende Metalllamellen in den Brüstungszonen und farbige Akzentuierungen zu entgehen. Vor dem rückwärtigen Hauseingang des Praktikumsgebäudes befindet sich seit 1969 auf einer Grünfläche eine von Alexander Gonda geschaffene abstrakte Freiplastik. Das Ensemble aus im Raum verteilten, stehenden und liegenden, schalen- oder pilzförmigen Eternit-Elementen war ursprünglich als Wasserlandschaft konzipiert.(3)

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(1) Bauverwaltung 18 (1969), S. 406, 421; BusB V B, S. 297.

(2) Unter der Leitung von Kurt Schneider, Mitarbeiter Helmut Spieker und Günter Niedner, wurden 1964 auf den Marburger Lahnbergen die ersten Experimentalgebäude dieser Art errichtet. Vgl. Hillmann, Roman: Fertigteilästhetik, Die Entstehung eines eigenen Ausdrucks bei Bauten aus vorgefertigten Stahlbetonteilen. In: denkmal!moderne, hrsg. v. Adrian von Buttlar, Christoph Heuter, Berlin 2007, S. 84-87.

(3) Endlich/Wurlitzer 1990, S. 227.

Literatur:

  • Bauverwaltung 18(1969) / Seite 406, 421
  • Topographie Dahlem, 2011 / Seite 181
  • BusB V B 2004 / Seite 297

Teilobjekt Freiplastik

Teil-Nr. 09085042,T,001
Sachbegriff Plastik
Datierung 1969
Entwurf Gonda, Alexander

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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