Denkmaldatenbank

Die zwei Höfe einfassende Gewerbehofanlage Zehdenicker Straße 12B wurde zwischen 1890 bis 1900 auf der Blockinnenfläche vermutlich als Großwäscherei errichtet. Ab den 1920er Jahren nutzte eine Wäschefabrik den Gewerbehof, zur Zeit sind hier Werkstätten der Komischen Oper untergebracht. An die sechsgeschossige Etagenfabrik sind fünf- bis sechsgeschossige Seitenflügel sowie weitere Nebengebäude angefügt. Die Gebäude wurden in traditioneller Mauerwerksbauweise mit verstärkenden und die Fassade gliedernden Pfeilervorlagen erbaut. Die massiven Kappendecken ruhen im Hauptbau auf einer tragenden, häufig von Durchgängen durchbrochenen Mittelwand. Erschlossen wird dieses Gebäude über zwei seitlich angeordnete Treppenhäuser, denen Sanitärbereiche und Nebenräume zugeordnet sind. Mit der noch traditionellen Grundrisslösung, verschieden breiten Gebäudetrakten, die nur im Hauptbau querlüftbar sind, und die Raumfolge unterbrechenden Treppenhäusern handelt es sich hier um eine frühe, noch nicht ausgereifte Form einer Etagenfabrik. Auch die ebenfalls noch traditionell ausgerichtete Fassadengestaltung mit den verhältnismäßig schmalen und hohen Segmentbogenfenstern ist dafür typisch. Die Fassade ist mit gelben Ziegeln verblendet, die gliedernden Elemente wie Gesimse und Lisenen sowie die schmückenden Ziegelbänder und Ornamente sind mit roten Ziegeln ausgeführt. Das reich ausgebildete Traufgesims sowie die in der Fassade durch gekuppelte Rundbogenfensterachsen und durch kräftig vorspringende polygonale Pfeiler und abschließendem Rundbogen betonten Treppenhäuser weisen auf die sorgfältige und für die Hoflage bemerkenswert aufwändige Gestaltung hin.