Denkmaldatenbank

Industriehaus Rosenthaler Tor

Obj.-Dok.-Nr. 09080366
Bezirk Mitte
Ortsteil Mitte
Adressen Brunnenstraße 188, 189, 190

Ackerstraße 13
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Geschäftshaus & Fabrik
Entwurf 1910
Datierung 1910-1911
Umbau nach 1985
Umbau 1991
Ausführung Adalbert Winckler (Baugeschäft)
Bauherr Industriehaus Rosenthaler Tor GmbH

Auf der Grundfläche dreier historischer Parzellen ist 1910-1911 das Industriehaus Rosenthaler Tor, Brunnenstraße 188-190 errichtet worden. Der monumentale Baukörper mit drei durch Seitenflügel verbundenen Quergebäuden veranschaulicht den um 1900 einsetzenden Wandel der Brunnenstraße zu einer lebendigen Geschäftsstraße. An der Straße sprengt die imposante Fassade die Dimensionen der benachbarten Mietshäuser. Durch die klare abschnittsweise Gliederung und Reihung vertikaler, natursteinverkleideter Pfeiler wird die lang gestreckte Front formal bewältigt. Eine fast schmucklose Pfeilerarchitektur gliedert straff die Obergeschosse. Die als "bay windows" elegant ausgebildeten Fenster unterstützen die Betonung der Vertikalen. Masken und Girlanden in den Brüstungsfeldern sowie der Eierstabfries unter dem kräftigen Hauptgesims bilden die einzigen applizierten Dekorationen.

Die schiefwinklige Form des Grundstücks zwang zu einem gestalterischen Kunstgriff, der die beabsichtigte Symmetrie der Fassade ermöglichte: In maßvollem Rhythmus zwischen den Wandvorlagen und Fensterpfeilern sind beiderseits der breiten Durchfahrt Gruppen gekuppelter und als "bay windows" ausgebildeter Fenster angeordnet, darüber liegt das starke Hauptgesims mit dem weit auskragenden Dachanschluss. Die südliche Achse tritt dagegen leicht zurück, sie wird nicht von dem auskragenden Gesims überfangen, und auch die Fenster bleiben flächig in der Wand. So liegt die Durchfahrt in der optischen Symmetrieachse der Straßenfront und gestattet gleichzeitig die mittige Erschließung der Höfe.

Die zwei Innenhöfe umschließenden fünfgeschossigen Gewerbeflügel haben eine moderne, in Pfeiler und Brüstungsbänder aufgelöste Fassade.

Literatur:

  • Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 578
  • Haberlandt

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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