Denkmaldatenbank

Likörfabrik, Weinhandlung Julius Kahlbaum

Obj.-Dok.-Nr. 09080302
Bezirk Mitte
Ortsteil Mitte
Adressen Mauerstraße 85
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Wohn- und Geschäftshaus
Fertigstellung 1824
Umbau 1839, 1875

Eine Besonderheit im Berliner Stadtbild bildet die restaurierte Fassadenbemalung an dem Mietshaus Mauerstraße 85. Der Schullehrer Christian Schmidt hatte bereits 1824 ein zweigeschossiges Vorderhaus bei der Feuersozietät versichern lassen. (1) Nach dem Erwerb des Anwesens 1835 ließ der Schulvorsteher Friedrich Samuel Draeger das Wohnhaus 1839 auf vier Geschosse aufstocken und ein dreigeschossiges rechtes Seitengebäude errichten. Eine bauliche Erweiterung erfolgte 1875 durch den Malermeister Wilhelm Schulz, der ein viergeschossiges Quergebäude anfügen ließ. Möglicherweise hat der neue Besitzer die gemalte Architekturfassung der Fassade, die nach restauratorischen Befunden 1994-96 wieder hergestellt wurde, selbst ausgeführt. Auf rotbraunem Grund imitieren aufgemalte Fugenstriche und Neorenaissanceornamente eine Bekleidung aus inkrustierten Tonplatten. Auch in den Innenräumen des ersten Obergeschosses konnten spätklassizistische Wandfassungen mit Schablonenmalerei aus der Zeit um 1875 nachgewiesen werden.

Das Mietshaus gehört zu den wenigen Zeugnissen der Wohnbebauung aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Friedrichstadt, die an die Stelle der meist zweigeschossigen barocken Bauten traten. Die bekannte Weinhandlung und Likörfabrik Julius Kahlbaum hat 1937 das Haus übernommen und hier ihr Geschäft eröffnet.


(1) Besitzerfolge und Baugeschichte nach den Akten der Feuersozietät, Landesarchiv Berlin, ARep 0180, Acc. 750, Film 42, Band 270 und Film 26, Band 198.

Literatur:

  • Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 373 f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

Verkehrsanbindungen