Denkmaldatenbank

Geschäftshaus Krausenstraße 17 Schützenstraße 64

Obj.-Dok.-Nr. 09080296
Bezirk Mitte
Ortsteil Mitte
Adressen Krausenstraße 17

Schützenstraße 64
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Geschäftshaus
Entwurf 1908
Datierung 1909
Umbau 1938
Entwurf Kristeller, Friedrich (Architekt)
Bauherr Wolff, Victor (Geschäftsmann)
Ausführung Joseph Fränkel (Baufirma)

In dem Quartier zwischen Krausen-, Markgrafen-, Schützen- und Charlottenstraße steht eine geschlossene Gruppe von drei Geschäftshäusern, die von namhaften Architekten entworfen sind. Nach Abriss von sieben Wohnhäusern und Zusammenlegung der Parzellen erfolgte zwischen 1909 und 1914 die konzentrierte Überbauung mit Großhandels- und Bürogebäuden. 1937-38 wurden die Gebäude nach Enteignung der jüdischen Eigentümer im Innern umgebaut und durch die Deutsche Reichsbahn genutzt. (1)

Nach Erwerb von vier zusammenliegenden Grundstücken konnte die Firma H. Wolff, eines der größten Pelzwarengeschäfte Deutschlands, zwischen der Krausenstraße 17-18 und Schützenstraße 65-66 ein über zwei Höfe reichendes Geschäftshaus errichten. Mit der Ausführung wurde 1909 der Architekt Friedrich Kristeller beauftragt. (2) Die an beiden Straßen beinahe gleich gestalteten Fassaden bringen den typischen Organismus eines sehr variabel nutzbaren Geschäftshauses zum Ausdruck. Im Erdgeschoss waren ursprünglich Läden untergebracht, in den Hauptgeschossen darüber liegen die großzügigeren Geschäftsräume. Die Dekoration der Straßenfronten tritt etwas hinter den wirkungsvollen Rhythmus der Pfeiler zurück. Die Aufteilung der Fassade in drei unter anderem durch Gurtgesims und Bogenreihung gekennzeichnete horizontale Bereiche mildert die starke Vertikalität wohltuend. Das Innere ist durch den Umbau in den Jahren 1937-38 sehr verändert. Eine Ausnahme bilden nur die Treppenhäuser mit einer sehr eleganten Haupttreppe.


(1) Der Umbau der Geschäftshäuser für die Deutsche Reichsbahn ist 1937 in Haberlandts Bautennachweis erwähnt: "Gesamtumbau, Bauherr: Reichsbahnneubauamt 6, Ausführung: Otto Reime, Baugeschäft."

(2) Vgl. o.V., Geschäftshaus in Berlin, Krausenstrasse 17-18 und Schützenstrasse 65-66, in: Blätter für Architektur und Kunsthandwerk 23 (1910), S. 41-42; o.V., (Geschäftshaus in Berlin, Krausenstrasse 17-18), in: Architektonische Rundschau 26 (1910) 3, S. 30ff.; o.V., (Geschäftshaus H. Wolff, Berlin, Krausenstrasse 17-18), in: Berliner Architekturwelt 13 (1911), S. 18-20; o.V., Neue Berliner Geschäftsbauten/Neue Berliner Baukunst, in: Deutsche Bauhütte 17 (1913), S. 308, 312.

Literatur:

  • Haberlandt 19 (1909)N.N./ Geschäftshaus in Berlin. Krausenstrasse 17-18 und Schützenstrasse 65-66 in
    Blätter für Architektur und Kunsthandwerk 23 (1910) / Seite 41-42 mit 2 Grundr.
  • N.N./ (Geschäftshaus in Berlin, Krausenstrasse 17-18) in
    Architektonische Rundschau 26 (1910) 3 / Seite 30, Text zu Taf. 20, S. 32 mit Grundriß o. Text, Taf. 20
  • N.N./ (Geschäftshaus H. Wolff, Berlin, Krausenstrasse 17-18) in
    Berliner Architekturwelt 13 (1911) / Seite 18-20 mit Gr.,Ans.,Det.Innenr. o. Text
  • N.N./ Neue Berliner Geschäftsbauten/Neue Berliner Baukunst in
    Deutsche Bauhütte 17 (1913) / Seite 308, S. 312 mit Ans. o. Text
  • Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 382

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Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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