Denkmaldatenbank

Auch das etwas weiter südlich an der Kreuzung Friedrichstraße und Leipziger Straße stehende Kaufhaus Moritz Mädler, Friedrichstraße 58 stammt von Robert Leibnitz. 1909 erbaut, gehört es zu den letzten vier noch erhaltenen Geschäftshäusern an der vor dem Zweiten Weltkrieg dicht mit Kauf- und Geschäftshäusern bebauten Leipziger Straße. Die klar strukturierte Pfeilerfassade zeigt heute ein als Laubengang ausgebildetes Untergeschoss, das früher mehrere kleine Läden enthielt. Darüber, hinter der zweistöckigen Bogenstellung, befanden sich die großflächigen Räume des Kaufhauses. Die Obergeschosse enthielten vermutlich Kontor- und Lagerräume. Die vorgezogenen zweistöckigen Fenster in den Bögen sind nach historischem Vorbild rekonstruiert. Insgesamt zeigt sich auch diese Architektur von gotischen Vorbildern beeinflusst. Dazu tragen neben der Profilierung der Pfeiler wiederum die Bildhauerarbeiten von Richard Kühn bei. Die Pfeiler flankierend stehen auf gotischen Diensten Figuren, die Gewerke und Handwerker darstellen. Die Pfeilerkapitelle tragen Zeichen der zwölf Monate. (1)

(1) o.V., (Geschäftshaus Friedrichstrasse 58), in: Berliner Architekturwelt 15 (1913), Abb. 256-258; o.V., (Kaufhaus Mädler in Berlin), in: Architektur des 20. Jahrhunderts (1910), S. 14-15, Taf. 38; Wiener 1912, S. 311f., 314, 335f.; BusB VIII, Bd. A, S. 176, 221.