Denkmaldatenbank

Gegenüber in der Taubenstraße 4-6 schufen die Architekten Bielenberg & Moser zwischen 1913 und 1915 für die Züricher Allgemeine Unfall- und Haftpflicht Versicherungs-Gesellschaft ein Verwaltungsgebäude, bei dem sie auf ein Gestaltungsrepertoire zurückgriffen, das sie schon zwei Jahre früher bei dem Bankgebäude Behrenstraße 21-22 erprobt hatten und hier nun weiter verbesserten. (1) Während die Bank als Massivbau ausgeführt wurde, kam hier eine mit Muschelkalkstein verkleidete Kombination von Stahlskelett- und Mauerwerkskonstruktion zur Anwendung. Über einer kräftig rustizierten Sockelzone bestimmen zwölf Pilaster den Wandaufbau in den Obergeschossen. Dabei mildern geschwungene Fensterbrüstungen und kleinteilige Bauskulptur in den Fensterachsen die Strenge der Kolossalordnung. Die klare Dreiteilung der Fassade in Sockelgeschoss, Hauptgeschosse und einem Attikageschoss über dem weit auskragenden Hauptgesims wird konsequent durchgehalten. Selbst die mittleren Achsen, die das von dorischen Säulen flankierte Portal aufnehmen, wurden in den oberen Stockwerken nur sehr zurückhaltend durch zusätzlich aufgesetzte Festons ausgezeichnet. Das gleichzeitig errichtete, rückwärtig anschließende Gebäude Mohrenstraße 59 ist um 1939 in den Neubau der Allianz Lebensversicherungs AG integriert und überformt worden.

(1) Vgl. BusB IX, S. 191; o.V., (Züricher Versicherung), in: Berliner Architekturwelt 18 (1916), S. 304-311; o.V., Das Zürich-Haus in Berlin, in: Blätter für Architektur und Kunsthandwerk 29 (1917) 7, S. 26, Taf. 61-64; o.V., Geschäftshaus der Züricher Allgemeinen Unfall- und Haftpflicht Versicherungs-Gesellschaft in Berlin, in: Süddeutsche Bauhütte 14 (1913), S. 30.