Denkmaldatenbank

Berliner Handels-Gesellschaft

Obj.-Dok.-Nr. 09080268
Bezirk Mitte
Ortsteil Mitte
Adressen Behrenstraße 32, 33

Französische Straße 42, 43, 44

Charlottenstraße 33, 33A
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Bankhaus
Entwurf 1899
Datierung 1899-1900
Umbau 1911
Umbau 1990
Entwurf Messel, Alfred (Architekt)
Entwurf Schweitzer, Heinrich (Architekt)
Bauherr Berliner Handelsgesellschaft

Das nördlich an den Gendarmenmarkt angrenzende Quartier zwischen Behren- und Französischer Straße beherrscht der monumentale Bankkomplex der Berliner Handelsgesellschaft, Behrenstraße 32-33. Die Entwicklung der 1856 gegründeten Gesellschaft zu einer der bedeutendsten Kapitalbanken Deutschlands war ab 1897 Anlass für umfangreiche Neubauten. (1) Auf dem durchgehenden Grundstück zwischen Französischer- und Behrenstraße wurden 1897-1900 zwei repräsentative Hauptgebäude errichtet, die durch einen Mittelflügel mit durchgehender Wandelhalle verbunden sind. Architekt war Alfred Messel. Die beiden Straßenfassaden mit rustizierten Sockelgeschossen und von Kolossalsäulen beziehungsweise -pfeilern gegliederten Obergeschossen orientieren sich, wie für Banken jener Zeit üblich, an der Architektur italienischer Renaissancepaläste. Die repräsentative Wirkung wurde durch ein hohes Mansarddach gesteigert. 1905-07 entstand auf dem Nachbargrundstück Behrenstraße 33 wiederum von Alfred Messel ein Neubau, der sich in seiner Fassadengestaltung an die früheren Bauten anpasste. Auf dem Eckgrundstück Französische Straße 43-44 und Charlottenstraße 33-33A führte nach Messels Tod sein Mitarbeiter Heinrich Schweitzer 1909-11 einen Erweiterungsbau aus, der in der Rustizierung der Untergeschosse und der Lisenen- beziehungsweise Pilasterordnung der Obergeschosse die Architekturformen des Messelbaus aufnahm.

Die Bankgebäude wurden 1943 durch Luftangriffe beschädigt und durch die sowjetischen Behörden 1945 geschlossen. Von 1949 bis 1989 war hier der Sitz der Staatsbank der DDR. Zwischen 1995 und 2001 wurde die historische Dachkontur der hohen Mansarddächer wieder hergestellt und die repräsentativen Innenausstattungen der Kassenhalle und des ehemaligen Kaminzimmers aus der Bauphase 1909-11 in der Charlottenstraße aufwändig restauriert.


(1) Vgl. Achterberg 1965; o.V., (Berliner Handelsgesellschaft), in: Berliner Architekturwelt 1 (1899), S. 82; o.V., (Berliner Handelsgesellschaft), in: Berliner Architekturwelt 4 (1902), S. 312-313; o.V., (Berliner Handelsgesellschaft), in: Berliner Architekturwelt 14 (1912), S. 499-500; o.V., Das Geschäftshaus der Berliner Handelsgesellschaft in Berlin, in: Blätter für Architektur und Kunsthandwerk 15 (1902), S. 57-58; BusB IX, S. 240 f., Abb. 271, 272; Stahl 1903; Stahl 1911.

Literatur:

  • BusB IX 1971 / Seite 240f.
  • Bau- und Kunstdenkmale Berlin I, Berlin 1983 / Seite 193
  • N.N./ (Berliner Handelsgesellschaft) in
    Berliner Architekturwelt 1 (1899) / Seite 82
  • N.N./ (Berliner Handelsgesellschaft) in
    Berliner Architekturwelt 4 (1902) / Seite 312-313
  • N.N./ Das Geschäftshaus der Berliner Handelsgesellschaft in Berlin in
    Blätter für Architektur und Kunsthandwerk 15 (1902) / Seite 57-58
  • Stahl, Fritz, Alfred Messel in
    Baumeister 1 (1903) / Seite 13-15
  • N.N./ (Sitzungssaal der Berliner Handelsgesellschaft in Berlin) in
    Deutsche Bauzeitung 39 (1905) 20 / Seite 83-86
  • Rapsilber, Maximilian/ Das Werk Alfred Messels in
    Berliner Architekturwelt Sonderheft 9 (1911) / Seite 499-500
  • N.N./ (Berliner Handelsgesellschaft) in
    Berliner Architekturwelt 14 (1912) / Seite 58-59
  • Baumgarten, W./ Vn der Architektur Berliner Neubauten in
    Deutsche Bauhütte 17 (1913) / Seite 364ff.
  • Hüter, Architektur 1900-1933, 1987 / Seite 323 f.
  • Topographie Mitte/Mitte, 2003

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Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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