Denkmaldatenbank

Geschäftshaus Oranienburger Straße 31

Obj.-Dok.-Nr. 09080250
Bezirk Mitte
Ortsteil Mitte
Adressen Oranienburger Straße 31
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Geschäftshaus
Datierung um 1900

Auch das unmittelbar westlich an die Synagoge anschließende und um 1900 erbaute Gebäude Oranienburger Straße 31 ist eng mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Berlin verknüpft. (1) Von dem Ehepaar Moritz und Bertha Mannheimer ursprünglich als Siechenheim für die jüdische Gemeinde gestiftet, war hier nach Umbau durch Alexander Beer zwischen 1933 und 1938 das jüdische Museum untergebracht.

Der Architekt war bei der Gestaltung der Hauptfassade um architektonische Bezüge zur benachbarten Synagoge bemüht. Die Traufhöhe wird von einem Rundbogenfries übernommen. Vertikal aus der Wand hervortretende Pfeilervorlagen erzeugen die Wirkung eines gotischen Staffelgiebels und betonen die Mitte der Fassade. Ein auffälliger Materialkontrast besteht zwischen den mit Kalksteinquadern verkleideten unteren Geschossen und den klinkerverblendeten Obergeschossen. Das als Durchfahrt dienende spitzbogige Kalksteinportal mit begleitenden Rundsäulen und Kapitellen assoziiert den Charakter eines sakralen Gebäudes. Im repräsentativen Treppenhaus ist der restaurierte und voll funktionsfähige historische Aufzug im Treppenauge überliefert. Die Hoffronten des aus Vorderhaus und einem lang gestreckten Seitenflügel bestehenden Baus sind nach dem Vorbild Berliner Gewerbehöfe mit gelben Klinkern verblendet.


(1) Vgl. Simon 1988.

Literatur:

  • Simon, Hermann, Das Berliner Jüdische Museum in der Oranienburger Straße, Berlin (1983) 1988Topographie Mitte, 2003 / Seite 472

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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