Denkmaldatenbank

Mietshaus, Gewerbebau Neue Promenade 5

Obj.-Dok.-Nr. 09080153
Bezirk Mitte
Ortsteil Mitte
Adressen Neue Promenade 5
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus & Gewerbebau
Datierung 1829
Umbau 1863

Das barocke Bürgerhaus Neue Promenade 5 gegenüber dem S-Bahnhof ist das älteste Haus am Hackeschen Marktes und die einzige erhaltene Erstbebauung an der um 1750 angelegten "Commandantenstraße". (1) Die Erben des Leutnants Forcade versicherten 1768 ein dreigeschossiges Vorderhaus mit großem und kleinem Seitenflügel und einem Hofgebäude. (2) Die hohe Versicherungssumme von 14000 Reichstalern deutet auf die gehobene Ausstattung des Hauses hin und unterstreicht die damalige Bedeutung des Hackeschen Marktes, dessen Ausbau nach dem Siebenjährigen Krieg am Ende der Regierungszeit Friedrichs II. vollendet wurde. Obwohl die barocke Putzgliederung des Hauses nicht überliefert ist, lässt sich der ursprüngliche Fassadenaufbau aus der Anordnung der sieben Fensterachsen erschließen. Die beiden äußeren Achsen sind jeweils zusammengefasst und heben den mittleren risalitartigen Fassadenteil hervor. Von einer fast mittig angeordneten Durchfahrt und durchgehendem Treppenhaus erschlossen, repräsentiert es den Typus eines gehobenen Bürgerhauses. (3) 1829 erweiterte Stadtrat Johann Heinrich Lenke das Gebäude, und 1863 veranlasste der Kaufmann Adolph Friedemann die straßenseitige Anhebung des Daches über dem Vorderhaus, den Einbau einer neuen Haupttreppe sowie die Modernisierung der Fassade und der inneren Ausstattung. Auf der Grundlage einer Bauaufnahme erfolgten 1995-1997 Sicherung und umfassende Instandsetzung der Bausubstanz. Neben ihrer exemplarischen stadtgeschichtlichen Bedeutung überliefert die Hofanlage in Grund- und Aufriss die Eigenart des Berliner Wohnhauses im 18. Jahrhundert. Auf den benachbarten Parzellen wurden die barocken Vorgängerbauten bereits im 19. Jahrhundert durch Neubauten ersetzt.


(1) Die "Commandantenstraße", seit 1840 "Neue Promenade" genannt, war um 1750 eine mit Bäumen bepflanzte Uferpromenade entlang des damals noch 50 Meter breiten Festungsgrabens.

(2) Vgl. für die Angaben zur Baugeschichte: Landesarchiv Berlin, ARep. 0180, Acc. 750, Bd. 252, S. 509, Bd. 266, S. 384, Bd. 184, S. 18.

(3) Vgl. Gut 1917, S. 165ff.

Literatur:

  • Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 439

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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