Denkmaldatenbank
Universitäts-Frauenklinik
09080143,T | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Tucholskystraße 2 Monbijoustraße 1, 3, 3A, 5 Ziegelstraße 15, 16, 17 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Krankenhaus |
Östlich der Tucholskystraße setzen sich die Institute der Medizinischen Fakultät bis zur Monbijoustraße fort. Der Aufbau der Universitäts-Frauenklinik, Tucholskystraße 2 (1) begann mit dem Neubau der Klinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten unter dem damaligen Direktor Karl Schroeder nach Entwurf des Architekturbüros Gropius & Schmieden in den Jahren 1880-83. Der nördliche Eckturm überragt als Belvedere das Verwaltungsgebäude an der Tucholskystraße, dessen Ziegelarchitektur heute überputzt ist. Die Pavillons im weitläufigen Gelände sind untereinander verbunden, an den mittleren schließt sich ein Hörsaalbau von 1893 an. Eine komplette Neuordnung der Bebauung plante der Regierungs- und Baurat Walter Wolff in den Jahren 1928-30 nach den funktionalen Vorgaben des bekannten Gynäkologen Walter Stoeckel. Zur Ausführung kam bis 1933 nur der Flügel an der Ziegelstraße. (2) Die moderne Formensprache kontrastiert mit den kaiserzeitlichen Bauten an der Monbijoustraße. Im klaren und sachlichen Fassadenaufbau, ursprünglich in matt-weißer Farbgebung, der eleganten Linienführung der halbrund ausgeformten und mit verglastem Aufbau und auskragendem Flachdach betonten Eckgestaltung, sind die Intentionen der funktionalistischen Architektur der 1920er Jahre überzeugend umgesetzt. Walter Wolff hatte sich schon zu Beginn der 1920er Jahre mit dem Bau der Pferdeklinik für die Tierärztliche Hochschule an der Hannoverschen Straße als ein moderner Architekt ausgewiesen. Im Unterschied zu den Bauten Erich Mendelssohns verzichtet Wolff zu Gunsten einer ruhigen Gesamtwirkung und aus Kostengründen auf formale Raffinessen und expressive Steigerungen.
(1) Vgl. Weltzien 1880; Haeger 1882; o.V., Der Hörsaalanbau der Universitäts-Frauenklinik zu Berlin, in: Baugewerks-Zeitung 25 (1893), S. 629-630.
(2) Vgl. Kießling 1931; Kießling 1933; Wolff 1933.
Literatur:
- Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 478 f.
- Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR, Hauptstadt Berlin I, Berlin 1984 / Seite 285
Teilobjekt Krankenhaus Tucholskystraße 2
Teil-Nr. | 09080143,T,001 |
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Sachbegriff | Krankenhaus |
Datierung | 1880-1882 |
Umbau | 1892-1893, 1932 |
Ausführung | Bloens |
Entwurf | Gropius und Schmieden (Architekt) |
Ausführung | Haeger und Ditmar |
Entwurf | Ministerium der öffentlichen Arbeiten |
Adressen | Tucholskystraße 2 |
Literatur:
- Weltzien, [Viktor] von: Die geburtshülflich-gynäkologische Klinik der Königlichen Universität, in: Deutsche Bauzeitung 14 (1880) 57 / Seite 303f., 306, 317, 319
- Haeger: Die Universitäts-Frauenklinik in Berlin, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 12 (1892) / Seite 385-387
- N.N.: Krankenhäuser, in: Deutsche Bauzeitung 16 (1882) 91 / Seite 537
- N.N.: Obductionshaus der Universitäts-Frauenklinik in Berlin, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 8 (1888) / Seite 104
- N.N.: Hörsaalanbau der Universitäts-Frauenklinik in Berlin, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 13 (1893) / Seite 290-291
- N.N.: Hörsaalanbau der Universitäts-Frauenklinik in Berlin, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 14 (1894) / Seite 121
- N.N.: Der Hörsaalanbau der Universitäts-Frauenklinik zu Berlin, in: Baugewerks-Zeitung 25 (1893) / Seite 629-630
- Walle, P.: Walter Gropius, in: Baumeister 2 (1904) 5 / Seite 52
- BusB II/III 1896 / Seite 277-279
Teilobjekt Poliklinisches Institut
Teil-Nr. | 09080143,T,002 |
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Sachbegriff | Krankenhaus |
Fertigstellung | um 1905 |
Adressen | Monbijoustraße 3, 3A, 5 |
Teilobjekt Universitäts-Frauenklinik
Teil-Nr. | 09080143,T,003 |
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Sachbegriff | Krankenhaus |
Datierung | 1931-1932 |
Entwurf & Ausführung | Wolff |
Entwurf & Ausführung & Bauherr | Preußische Bau- und Finanzdirektion |
Adressen | Ziegelstraße 15, 16, 17 |
Literatur:
- G.L.: Aufgaben der Staatshochbauverwaltung, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 49 (1929) / Seite 153
- Hansen: Gründung der Neubauten für die Augen- und Frauenklinik der Berliner Universität, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 51 (1931) / Seite 588-600
- Kießling, Martin: Preußische Staatsbauten 1931, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 52 (1932) / Seite 250-251
- Kießling, Martin: Reichs- und Staatsbauten im Berliner Stadtbild, in: Deutsche Bauzeitung 65 (1931) / Seite 11-13
- Kießling, Martin: Der Erweiterungsbau der Universitäts-Frauenklinik in Berlin, in: Deutsche Bauzeitung 67 (1933) / Seite 251-255
- Hünnebeck, E.M.: Baustahl und Bauforschung im Geschoß- und Wohnungsbau, in: Deutsche Bauzeitung 67 (1933) / Seite 669
- N.N.: Die Frauenklinik der Universität Berlin, in: Schweizer Baumeister-Zeitung 101 (1933) / Seite 38
- Berg, Leonhard: Das Stahlskelett für den Erweiterungsbau der Universitäts-Frauenklinik, in: Der Stahlbau 6 (1933) / Seite 73-76
- Wolff: Universität Berlin - Um- und Erweiterungsbau der Frauenklinik, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 53 (1933) / Seite 1-23
Teilobjekt Ida-Simon-Stiftung
Teil-Nr. | 09080143,T,004 |
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Sachbegriff | Krankenhaus |
Datierung | 1909-1911 |
Entwurf | Brüstlein |
Ausführung | Kloeppel |
Entwurf | Ministerium der öffentlichen Arbeiten |
Adressen | Monbijoustraße 1 |
In attraktiver Lage am Nordufer der Spree steht das 1909-1911 ebenfalls in neobarocken Formen in Anlehnung an die benachbarten Bauten nach Entwürfen von Georg Thür errichtete Gebäude der Ida-Simon-Stiftung, Monbijoustraße 2. (1) Erbaut für "Frauen mit verfeinerten Lebensgewohnheiten", also für Frauen aus besseren Kreisen, war das Haus in der medizinischen Betreuung und Bewirtschaftung der Universitäts-Frauenklinik angeschlossen. Über einen Mittelflur erschlossen, lagen die Krankenzimmer an der durch kleine Balkone und Loggien geöffneten Südseite, die Behandlungs- und Nebenräume an der Nordseite. Der ursprünglich nur dreigeschossige rote Putzbau mit hohem abgewalmten Mansarddach erhielt nach 1945 ein viertes Geschoss.
(1) Vgl. Brüstlein 1911.
Literatur:
- Zentralblatt der Bauverwaltung 31 (1911) 55 / Seite S. 344-346
- Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 478
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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