Denkmaldatenbank

Wohn- und Geschäftshaus Rosa-Luxemburg-Straße 39, 41

Obj.-Dok.-Nr. 09080041
Bezirk Mitte
Ortsteil Mitte
Adressen Rosa-Luxemburg-Straße 39, 41
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Wohn- und Geschäftshaus
Datierung 1900/1925
Umbau 1928
Ausführung Schmidt und Freund (Baugeschäft)
Bauherr Ortskrankenkasse

Das fünf- bis sechsgeschossige Wohn- und Geschäftshaus Rosa-Luxemburg-Straße 39/41 wurde zwischen 1913 und 1928 in zwei Bauabschnitten im Auftrag der Allgemeinen Ortskrankenkasse als Mauerwerksbau mit innerem zweiständrigem Stahlskelett errichtet. Der im ersten Bauabschnitt vermutlich 1913 errichtete südliche Bauteil Rosa-Luxemburg-Straße 39 gehört neben dem Theaterbau der Volksbühne und der U-Bahn-Station zu den ersten fertig gestellten Bauten des 1910 im Ergebnis eines städtebaulichen Wettbewerbes als dreieckigen Platz angelegten Bülowplatzes (heute Rosa-Luxemburg-Platz). Über werksteinverkleideter Sockelzone, die aus dem Erdgeschoss und einem Mezzanin besteht, erhebt sich ein viergeschossiger Bauteil mit verputzter und durch seitliche Erker und als bay windows ausgebildete Fensterachsen vertikal betonter Hauptfassade sowie hohem Satteldach. Der 1928 ebenfalls in dieser konventionellen Architektur durch das Baugeschäft Schmidt & Freund errichtete Bauteil Rosa-Luxemburg-Straße 41 besteht wie der ältere südliche Bauteil aus Vorderhaus, Seiten- und stumpfwinklig mit der Parzellengrenze abknickendem Querflügel. Die Hoffassade ist mit weißen Klinkern verblendet. Obwohl durch Überformung der Hauptfassade neoklassizistischer Gestaltungsdetails entkleidet, beeindruckt das Haus vor allem in den vier Treppenhäusern durch eine gediegene und künstlerisch anspruchsvolle Gestaltung. Insbesondere die Haupttreppe im Haus Nr. 39 ist in seiner Anlage und Gestaltung einzigartig. Um die Besucherströme zu den Büros und Schalterhallen der AOK im Mezzanin und im ersten Obergeschoss vom Aufgang in die Wohnungen der Obergeschosse zu trennen, wurden in das Treppenhaus zwei separate, gegenläufig versetzt geführte kunststeinerne Treppenanlagen eingebaut. Wandverkleidungen aus reich ornamentierten braunen keramischen Platten, neoklassizistisch gestaltete Deckenfelder und Treppenuntersichten, Mosaikfußböden und Holzgeländer mit filigranen Eierstäben betonen einen repräsentativen Anspruch, der sich in der Schalterhalle im Obergeschoss und in den anderen Treppenhäusern fortsetzt.

Literatur:

  • Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 525 f.
  • Haberlandt

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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