Denkmaldatenbank
Insthäuser
09075996 | |
Bezirk | Steglitz-Zehlendorf |
Ortsteil | Zehlendorf |
Adressen | Königsweg 49, 51, 53, 55 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Arbeiterwohnhaus & Wohnhausgruppe |
Datierung | vor 1830, vor 1863 |
Bauherr | Friedrich Carl (Prinz) |
Die südliche Begrenzung der Hofanlage bildet der Königsweg. Hier stehen die vier Insthäuser Königsweg 49/55, die die Unterkünfte für die ehemaligen Gutsarbeiter und Tagelöhner dokumentieren. An dieser Stelle soll ausdrücklich auf das 1985 entstandene Gutachten von Ingrid Schade und Peter Talaska verwiesen werden, das vom Bezirksamt Zehlendorf in Auftrag gegeben wurde. Demzufolge ist altem Kartenmaterial zu entnehmen, daß die beiden Häuser Nr. 53 und 55 bereits 1830 standen; die beiden Arbeiterhäuser Nr. 51 und 49 müssen spätestens unter Prinz Friedrich Carl gebaut worden sein, da sie auf einer Karte aus dem Jahre 1863 erstmals vorhanden sind. Traufständig stehen die breitgelagerten, eingeschossigen Backsteinbauten mit Drempel gegenüber der Gutsanlage. Überfangen werden die Häuser von einem flachen Satteldach. Zu jedem Haus gehört ein Stallgebäude mit Scheune und Toilettenanlage, von denen nur noch drei existieren, da der Stall von Haus Nr. 51 1978 abgebrochen wurde. Sie sind in den Proportionen mit dem Erdgeschoß, dem Dachaufbau mit Drempelausbildung und dem flachen Satteldach mit den vorgelagerten Wohnhäusern identisch. Im Gegensatz zu diesen weisen sie Fachwerk auf.
Die Fassaden der Insthäuser sind streng gegliedert, so daß man am äußeren Aufriß die innere Aufteilung der Räumlichkeiten ablesen kann. Den einzelnen Wohnungen sind rechts bzw. links der Eingänge drei Fenster zugeordnet. Die Türen stammen aus den dreißiger Jahren. Die Anlage von vier Insthäusern mit Ställen und in ihrer heutigen Struktur veränderten Gärten ist als Einheit zu begreifen und steht in einem ursächlichen Zusammenhang mit der gesamten ehemaligen Düppeler Gutsanlage. Sie stellen eines der seltenen Beispiele für eine Wohnanlage für lohnabhängige Landarbeiter dar. Im Schlußsatz ihres Gutachtens schreiben Talaska und Schade: "Als Widerspiegelung der damaligen gesellschaftlichen Beziehung ist die Anlage für uns als ein Denkmal der Sozialgeschichte und Baugeschichte von besonderer Bedeutung und sollte auch in der Ablesbarkeit der übernommenen Strukturen erhalten bleiben." (249)
249) Schade/Talaska, S. 22.
Literatur:
- Rach, Dörfer, 1988 / Seite S. 79
- Topographie Zehlendorf/Zehlendorf, 1995 / Seite S. 37, 284
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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