Denkmaldatenbank

Haus Blumenthal

Obj.-Dok.-Nr. 09075992
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Zehlendorf
Adressen Wilskistraße 66
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Wohnhaus
Datierung 1932
Entwurf Hilberseimer, Ludwig Karl (Architekt)
Ausführung Hoffmann, Fritz
Bauherr Blumenthal, Hilde & Blumenthal, Otto (Rechtsanwalt)

Das Haus Blumenthal in der Wilskistraße 66 wurde 1932 von Ludwig Hilberseimer erbaut. Es zählt zu den wenigen Wohnbauten, die Hilberseimer vor seiner Emigration in Berlin ausführte. Der Baukörper ist als Kubus über fast quadratischen Grundriß gestellt und trägt ein zur Straßenseite abfallendes Pultdach. Der Fassadenaufriß reflektiert die deutliche Trennung von Wohn- und Schlafräumen, die nach Südosten zum Garten liegen, und den Vor- und Wirtschaftsräumen, die der Straße zugewandt sind. Die Straßenwand wird nur durch eine Reihe von kleinen Fenstern im Obergeschoß und durch den aus der Mittelachse verschobenen Eingang strukturiert; an der Gartenseite ist das Verhältnis zwischen geschlossener Wandfläche und Fensteröffnungen ausgeglichener, die Wand durchlässiger.

Das Haus Blumenthal ist ein konsequent moderner Bau, der ohne die Bauhausschule nicht denkbar wäre. Im Gegensatz zu Gropius' Meisterhäusern oder auch den Wohnhäusern für die Brüder Lewin gibt es aber keine in den Außenraum übergreifende Verschachtelung von kubischen Bauteilen. Der Bau ist vielmehr ein monolithischer Block, nur der Sturz über der Eingangstür und der Sitzplatz mit darüberliegendem Balkon auf der Gartenseite rücken aus der Wandfläche vor.

Hilberseimer entwickelte eine Art Grundtyp für fortschrittliche Wohnhausarchitektur; bei dem formale Klarheit und Wohnfunktion - Wohn- und Schlafzimmer nehmen fast die ganze Grundfläche ein, die Nebenräume sind auf das Notwendigste reduziert - bestimmend sind.

Literatur:

  • Topographie Zehlendorf/Zehlendorf, 1995 / Seite 219 & 221

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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