Denkmaldatenbank

Krankenhaus Schönow

Obj.-Dok.-Nr. 09075975
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Zehlendorf
Adressen Teltower Damm 189, 191, 193, 195, 197, 199, 201, 203
Denkmalart Ensemble
Sachbegriff Krankenhaus
Datierung 1898-1912

Südlich des Türksteinwegs wird die Wohnbebauung unterbrochen. Auf einem ungeteilten, vom Teltower Damm bis zum Laehrpark reichenden Grundstück stehen die Gebäude des evangelischen Krankenhauses Schönow, Teltower Damm 189/203. Der überwiegende Teil der insgesamt elf Gebäude wurde zwischen 1898 und 1912 errichtet. Das Krankenhaus war als Schwesteranstalt der Schweizerhofklinik für mittellose Nervenkranke gegründet worden und wurde seit 1903 von Max Laehr, einem Sohn Heinrich Laehrs, geleitet. Seit 1955 wird es vom Verband der Inneren Mission als geriatrische Klinik getragen und unterhalten.

Während die Bauten der Schweizerhofklinik bis auf das Haus Reil Mitte der sechziger Jahre abgerissen wurden, ist beim Krankenhaus Schönow der für das Pavillonsystem kennzeichnende ungerichtete, lockere Zusammenhang der Bauten erhalten geblieben. Die im Vergleich zu den ersten Klinikbauten mächtigeren und massiveren Gebäude nehmen die Formen der Landhausarchitektur auf, die das Ortsbild Zehlendorfs zwischen 1900 und 1914 bestimmten. Aufgelockerte Anordnung und Bauweise dienten seinerzeit aber nicht nur der städtebaulichen Einbindung der Klinik, sondern sie unterstützten auch das neuartige therapeutische Konzept, das man in der Laehr-Klinik verfolgte: Das Krankenhaus mit seiner parkartigen Gartenanlage wurde nicht mehr nur als Verwahranstalt, sondern als Ort der Ruhe und Regeneration verstanden, wo den Kranken begrenzter Freiraum überlassen blieb.

Die äußere Gestalt des U-förmigen Hauptbaus (Haus IV), des Hauses Waldesblick (Haus Il) und Abendfrieden (Haus III), alle von 1898, sowie des ehemaligen Direktorenwohnhauses (Haus V) aus dem Jahre 1901 und des Hauses Meran von 1912 blieb weitgehend von entstellenden Umbauten verschont; die beiden Neubauten der fünfziger Jahre auf dem nördlichsten Grundstücksteil (Haus I und Haus IX) passen sich durch ihre einfache, zurückhaltende Form und die Angliederung der Traufhöhe an die bestehenden Bauten dem Pavillongedanken an.

Literatur:

  • Topographie Zehlendorf/Zehlendorf, 1995 / Seite 21f. & 63 & 275

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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