Denkmaldatenbank

Höhere Mädchenschule Zehelendorf

Obj.-Dok.-Nr. 09075925
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Zehlendorf
Adressen Schönower Straße 7, 8
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Schule
Entwurf 1902
Datierung 1903
Entwurf Hoeniger und Sedelmeier (Architekt)
Bauherr Gemeinde Zehlendorf

An der Kreuzung von Machnower und Schönower Straße, Schönower Straße 7-8, entstand 1902-03 eine Gymnasialschule für Mädchen (seit 1938 Droste-Hülshoff-Schule); 1911 wurde sie um einen Anbau nach Süden erweitert, der dem bestehenden Bau angeglichen wurde. Die Architektengemeinschaft Höniger und Sedelmeier legte den Planentwurf vor, den der Zehlendorfer Baumeister Fritz Schirmer ausführte.

Das Mädchengymnasium war neben der humanistischen Oberschule und dem Realgymnasium in der Beuckestraße die dritte höhere Lehranstalt, die Anfang des 20. Jahrhunderts in der Nähe des Ortskerns gebaut wurde. Gestalterisch orientierten sich die Architekten an den Großbauten Theodor Fischers in München und im süddeutschen Raum, die im Zusammenhang mit den reformerischen Vorstellungen des künstlerischen Städtebaus konzipiert wurden. Ohne originalgetreue Kopien herzustellen, sollte durch die Verwendung bestimmter Formelemente eine bildhafte Architektur geschaffen werden, die sich an vertraute historische Bauformen in deutschen Städten anlehnt. In diesem Sinne erinnern Fachwerkgiebel, Runderker und Uhrentürmchen der Droste-Hülshoff-Schule an Kommunalbauten oder Bürgerhäuser der Renaissance. Gegenüber den beiden Bauten in der Beuckestraße erhielt das Mädchengymnasium damit eine eigene baukünstlerische Prägung; der mehrstufige Turmaufbau setzte auch hier eine städtebauliche Orientierungsmarke.

Obwohl die geschlossene Randbebauung hinter der Kreuzung Machnower/Schönower Straße abbricht, weist der nördliche Abschnitt der Machnower Straße ebenfalls noch die kleinteilige Parzellierung mit schmalen, in die Tiefe gezogenen Grundstücken auf, die für die Bebauung der Ortsmitte kennzeichnend ist. Hier sind noch eine Reihe von Wohnhäusern aus den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts erhalten, die allerdings stark überformt wurden.

Literatur:

  • N.N./ Höhere Mädchenschule in Berlin Zehlendorf bei Berlin in
    Der Profanbau 2 (1906) 7 / Seite 118-121
  • Topographie Zehlendorf/Zehlendorf, 1995 / Seite 30 & 260

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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