Denkmaldatenbank

Im direkten Anschluß an W. Hackbarths Wohnanlage entstand 1926-27 in der Scharfestraße 12/18/ Pasewaldtstraße 10 eine breitgelagerte, dreigeschossige Wohnanlage. Architekt war der Berliner Bruno Ahrends. Wie der Bauakte zu entnehmen ist, "zwangen der allgemeine Charakter der Straße sowie das ebenfalls von Ahrends errichtete, benachbarte Altenheim (Scharfestraße 4/6) zur Anwendung des Steildachs". Ansonsten wirkt die Formensprache vergleichsweise modern, expressionistisch. Die ausgeprägte Horizontalgliederung, besonders das kräftige Gesims unter den Fenstern des dritten Geschosses, erzeugt im Gegenspiel zu den vertikalen Rahmungen der Treppenhäuser eine Spannung, die im Durchbrechen der Traufe kulminiert. Die Hofseite ist mit Dreieckserkern rhythmisiert, die eine bessere Belichtung der Wohnungen zulassen. Städtebaulich wie auch baukünstlerisch gelang Ahrends eine sehr gute Ecklösung, indem er den spitzen, leicht konkav geschwungenen Gebäudewinkel abflachte und einen polygonalen Turm einstellte. Die Plastizität dieser Lösung dominiert den entstehenden Platzraum- Ahrends reagierte hier auch auf die vorhandene Bebauung, denn das Eckgebäude diagonal gegenüber, Scharfestraße 9/ Milinowskistraße 1, ließ ebenfalls die Grundstücksspitze unbebaut.