Denkmaldatenbank

1925 beschloß das Kuratorium des Sidonie-Scharfe-Stifts einen Neubau auf dem Grundstück Scharfestraße 4/6, das Frieda-Köpcke-Haus. Aus einem engeren Wettbewerb ging der Architekt Bruno Ahrends als Sieger hervor. Beide Stiftshäuser sollten als eine einheitliche Baugruppe erscheinen, weshalb Ahrends in Stockwerkzahl, Gebäudehöhe und einigen Fassadendetails auf den Altbau Bezug nahm. Er rezipierte an der Straßenfront das Giebelmotiv (die heutige Form entstand nach Kriegsschäden 1955), wobei er die Architektursprache des älteren Hauses modernisierte. Die großen Wandflächen belebte er durch weißen Kellenputz. Schmuck- und Gliederungselemente bestehen lediglich aus grün-blauen Keramikfliesen, so beispielsweise am expressionistisch-gotisierenden Eingangsbereich. Mit sicherem Gefühl für Proportionen und Rhythmisierung entwickelte Ahrends die Fensterabfolge im Erdgeschoß. Leichte Kielbögen bzw. Eselsrücken in Abfolge mit den gegenläufigen Schwüngen der aufgeklappten Läden vermitteln einen Eindruck von Lebendigkeit und Freundlichkeit. Der Lage des Grundstücks wegen und aus Rücksicht auf den Altbau entschied sich Ahrends für einen Z-förmigen Grundriß. Damit wurde gleichzeitig ein gartenähnlicher Hof zwischen Alt- und Neubau gebildet (1990 verändert).