Denkmaldatenbank

Die ortsgeschichtliche Entwicklung vom Dorf zur Vorstadt läßt sich in besonderem Maße auf der östlichen Straßenseite ablesen. Onkel-Tom-Straße 1/7 bilden ein Ensemble. Die nördlichen Häuser Onkel-Tom-Straße 5 und 7, 1873 bzw. 1884 gebaut, dokumentieren noch den Zustand dörflicher Wohn- und Hofanlagen nahe am Ortskern. Die Vordergebäude zeigen die damals gebräuchliche Aufrißstruktur, sind heute jedoch entdekoriert. Das 1873 gebaute Haus Onkel-Tom-Straße 5 wurde von dem Gastwirt Julius Bathe in Auftrag gegeben; die Bauausführung lag bei Wilhelm Schuffenhauer. 1896 gab Bathe bei Fritz Schirmer den Bau eines dreigeschossigen Mietshauses in Auftrag, Onkel-Tom-Straße 3. Allein im Kontrast dieser beiden Häuser, die im Abstand von 23 Jahren durch denselben Bauherrn errichtet wurden, läßt sich schon der Beginn der Entwicklung Zehlendorfs zur Vorstadt deutlich ablesen. Zudem ist das Haus Nr. 3 ein Zeichen des fortschreitenden Wohlstandes einiger Zehlendorfer.

Schirmer hatte bereits 1891-92 an der Kreuzung Potsdamer Straße/Onkel-Tom-Straße 1 für den Stellmachermeister Otto Dubrow ein dreigeschossiges Mietshaus erbaut. Mit seinen übereckgestellten Giebelaufsätzen wendet sich das Haus beiden Straßen zu, so daß es schon damals als weithin sichtbares Eckgebäude den Kreuzungsbereich markierte. Schräg gegenüber stand das gleichzeitig erbaute Hotel Fürstenhof, Potsdamer Straße 50-50A. Als architektonisch ebenso anspruchsvolles Pendant dürfte es den Eindruck eines noblen Vororts verstärkt haben.