Denkmaldatenbank

Planung und Ausführung des Wohnhauses für den Oberregierungsrat und späteren Staatssekretär im preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe Dr. Hermann von Seefeld in der Knesebeckstraße 5 ging von einer anderen konzeptionellen Grundlage aus. Das Haus Seefeld ist das erste Landhaus, das Hermann Muthesius nach seiner Rückkehr aus England 1904-05 errichtete: Mit ihm wurde ein neuer Wohnhaustyp für das Großbürgertum vorgestellt, der im Gegensatz zur Villa nicht auf Repräsentation, sondern auf privaten Rückzug und Behaglichkeit ausgerichtet war. Grundrißdisposition und Außenbau des Hauses in der Knesebeckstraße entsprechen diesen Prämissen. Der Grundriß setzt sich aus einer additiven Reihung differenziert ausgebildeter Wohnräume zusammen, der Aufriß ist asymmetrisch angelegt mit je nach Funktion verschieden ausgeprägten Fensterformen. Der Bau wird von einem mächtigen, nach Westen abgeschleppten Dach zusammengefaßt; durch das Fehlen eines Sockelgeschosses steht er in direkter Verbindung zum Garten. Durch den regelmäßig gestalteten, abgesenkten Landhausgarten wurde wegweisend für die Zukunft erstmals eine neue Stilrichtung in der Gartenkunst realisiert. Der Hauseingang ist über einen Vorhof (früher mit Pergola) erreichbar. An der Südseite des Hauses liegt eine große Terrasse, von wo eine kleine Treppe in die anderen abgesenkten, klar in verschiedene Funktionsbereiche getrennte Gartenteile (Obstgarten, Kinderspielplatz, Rasenspielplatz und Gemüsegarten) führt. Die Anlage ist bis heute in vereinfachter Form erhalten geblieben. Sie erregte mit ihrer andersartigen Gestaltung seinerzeit viel Aufsehen.