Denkmaldatenbank

1937 entstand in der Karl-Hofer-Straße 13 nach den Plänen Heinrich Straumers eine großangelegte Villa für den Bankdirektor Dr. Fischer. Das große, landschaftsgärtnerisch angelegte Areal umgab ein Wohnhaus, das in der Bauauffassung und im Formenapparat Architektur für ein Privatgebäude aus der Zeit des Nationalsozialismus exemplarisch vorführt. Im Hinblick auf das Oeuvre des Architekten, der vor allem mit seinen Landhausvillen in den zehner/zwanziger Jahren Bedeutung erlangt hatte, ist dieser Bau einzigartig. Die Kennzeichen der Zeit spiegeln sich im Purismus der Wandbehandlung und in der Reduktion der bauplastischen Elemente auf ihre Grundformen wider. Diese Formen wurden zudem unproportional vergrößert, wie die Konsolen an der Eingangsverdachung und die Kegel der Balustraden zeigen. Vorherrschendes Moment war die Repräsentationsabsicht des Hauseigentümers, ein Anliegen, das durch den weit vor die westliche Fassade gezogenen, großflächig verglasten Wintergarten noch verdeutlicht wird. Die versenkbaren Fensterscheiben ermöglichten das Einbeziehen, ja die Inbesitznahme der Landschaft durch den Hausherrn. Der Grundriß und die Raumanordnung zeigen die dem Hause innewohnende Doppelfunktion: Im Erdgeschoß reihen sich weit ausladende Räumlichkeiten aneinander, während das Obergeschoß kleine Privatkabinette über einen Flur miteinander verbindet.