Denkmaldatenbank

Haus Perls

Obj.-Dok.-Nr. 09075765
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Zehlendorf
Adressen Hermannstraße 14
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Wohnhaus
Datierung 1911-1912
Umbau 1928
Entwurf Mies van der Rohe, Ludwig (Architekt)
Bauherr Perls, Hugo (Referendar)

An dieser Stelle sollen zwei Häuser von Ludwig Mies van der Rohe, Haus Perls in der Hermannstraße 14 und das Haus Werner am Quermatenweg 2/4, vorgestellt werden. Sie sind von besonderem bauhistorischem Interesse, da sich hier das Frühwerk Mies van der Rohes exemplarisch studieren läßt.

Mies van der Rohe gehörte 1911 noch dem Büro von Peter Behrens an, und mit Haus Perls entstand sein zweites selbständig entworfenes Haus. Der zweigeschossige verputzte Backsteinbau besitzt ein flaches, mit Pfannen gedecktes Walmdach. Dies setzt erst oberhalb eines Gesimses an, welches den Abschluß des Hauses darstellt. Im ursprünglichen Zustand war der Grundriß streng axial entwickelt, so daß dieses massiv und auch streng erscheinende Bauwerk immer noch in der Tradition seines Vorbildes Schinkel stand. Die Wände bleiben fast ohne Dekor, und zum allgemeinen Eindruck der Einfachheit tragen auch die Proportionen und die Anordnung der Öffnungen bei. Der amerikanische Mies-Biograph David Spaeth sieht in Haus Perls "das Werk eines selbstsicheren Architekten, der Schinkels Geist und Prinzipien in seine eigene Architektur übertrug". (211)

Nach dem ersten Weltkrieg erwarb der Kulturhistoriker Eduard Fuchs das Haus, für den Mies van der Rohe 1928 einen nordwestlich gelegenen Museumsbau entwarf. Die Fenster sind dem Ursprungsbau angeglichen, auch die Körperhaftigkeit des Hauses weist noch Ähnlichkeiten auf. Ansonsten bediente sich Mies van der Rohe der von ihm bis dahin angenommenen Architektursprache des Neuen Bauens (z.B. des Flachdaches).


211) Spaeth, S. 22.

Literatur:

  • Topographie Zehlendorf/Zehlendorf, 1995 / Seite 165
  • Architekturführer Berlin, 1991 / Seite Nr. 373

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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