Denkmaldatenbank

Die Kirche Zur Heimat und die Bauten der Kirchlichen Hochschule am Südrand des Schweizerhofparks, Teltower Damm 118/124, sind ebenfalls in den Park hineingestellt worden. Den Kirchenbau Heimat 24 errichtete der Architekt Peter Lehrecke 1956-57 in der Achse der Straße Heimat, die als Erschließungsweg für die gleichnamige Siedlung Ende der zwanziger Jahre angelegt wurde und im Norden nach kurzem Verlauf am Parkrand abbricht. Die Kirche gehörte zu den ersten Berliner Kirchenbauten der Nachkriegszeit, die als ausgesprochene Gemeindekirchen geplant wurden: mit einfachem, dekorationsfreiem Baukörper und einem großen, variablen Andachtsraum, der zur Natur in Beziehung gesetzt wird. (245) Der schmale, vertikal aufragende Glockenturm steht als eigenständiger Bauteil vor dem als Kubus aufgeführten Versammlungs- und Gemeindesaal; zwei versetzt angeordnete Pultdächer schließen den Vorraum und den Kirchensaal ab. Der Außenraum ist inszenatorisch in die Bauplanung einbezogen: Die nördliche Abschlußwand des Kirchensaales hinter dem Altar besteht aus einer kleinteilig versproßten Glasfläche, die den Blick in den Park eröffnet; im Fluchtpunkt ist im Freien ein einfaches Kreuz aufgestellt. Die Andachtsstätte wird dadurch über den materiellen Abschluß des Baus hinaus nach draußen fortgesetzt. Die Vermittlung zwischen Architektur- und Naturraum schafft ein Gegengewicht zu den ornamentfreien, stereometrischen Körperformen von Glockenturm und Saal.

245) Vgl. Kühne/Stephani, S. 20 f.