Denkmaldatenbank

Zinnowwaldsiedlung

Obj.-Dok.-Nr. 09075737
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Zehlendorf
Adressen Fischerhüttenstraße
47, 49, 51, 53, 55, 57, 59, 61, 63, 63A, 63B, 65, 65A

Hartmannsweilerweg
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21

Sven-Hedin-Straße
46, 48, 50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64, 66, 68, 70, 72, 74, 76, 78

Zinnowweg
1, 2, 3, 4, 4A, 4B, 4C, 4D, 5, 6, 7, 8, 9, 11
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Siedlung
Datierung 1925-1926, 1927-1928
Entwurf Hochhaus, Gustav (Architekt)
Ausführung Gemeinnützige Wohnungsfürsorgegesellschaft für die Provinz Brandenburg
Ausführung & Bauherr Heimstättensiedlung Gemeinnützige AG

Die Zinnowwaldsiedlung wurde 1927-28 von der Gemeinnützigen Wohnungsfürsorgegesellschaft für die Provinz Brandenburg (236) geplant und gebaut. Die 1½- bis 3½-Zimmerwohnungen im Zweispännersystem umschließenden Gebäude sind auf einem dreieckigen Grundstück zwischen Sven-Hedin-Straße und Fischerhüttenstraße und zu beiden Seiten des Hartmannsweilerweges angeordnet; die Fortsetzung des Zinnowweges erschließt als Privatstraße die Blöcke im Innenbereich des Grundstücks.

Die Gestaltungsweise der Bauten ist durchweg konservativ, einzelne Elemente wie die zackenförmigen Giebel von Dachgauben und Treppenhausrisaliten gehören zum Formenkanon des Expressionismus. Wesentlich prägender als diese Aufnahme zeitgenössischer stilistischer Strömungen ist der Einfluß des von Paul Mebes propagierten "Bauens um 1800". Besonders der U-förmig angelegte Baublock an der Sven-Hedin-Straße 72/78 mit regelmäßigem symmetrischem Wandaufriß, der durch aus der Flucht hervortretende Treppenhäuser gegliedert wird, den Ecklisenen und dem steilen Walmdach greift wie keine andere Wohnanlage in Zehlendorf auf das Vorbild klassizistischer Bürgerhausarchitektur zurück. Bedeutungsvoll für die städtebauliche Wirksamkeit der Siedlung ist die Schaffung vielfältiger Eindrücke und abwechslungsreicher Straßenräume durch die von Block zu Block differierende Grundrißlage, die wechselnde Zuordnung der Bauteile, Massengliederung und Höhenstaffelung - letzteres zeigt sich insbesondere am Übergang vom dreigeschossigen Baublock an der Sven-Hedin-Straße zu den zweigeschossigen Gebäuden an Hartmannsweilerweg und Fischerhüttenstraße.


236) Die Bezeichnung der Baugesellschaft variiert in den Bauakten; u.a. tritt sie als Siedlungsgesellschaft Brandenburg oder Gemeinnützige Wohnungsfürsorgegesellschaft für die Provinz Brandenburg auf.

Literatur:

  • Topographie Zehlendorf/Zehlendorf, 1995 / Seite 216f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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