Denkmaldatenbank

Die Bauten an der Kreuzung von Riemeister- und Schmarjestraße vor dem Eintritt in die Clayallee, die beiden Mietshäuser Clayallee 313 und 319, und die katholische Herz-Jesu-Kirche mit ihrem Pfarr- und Gemeindehaus an der Riemeisterstraße 2 sind durch ihre Anordnung und die Ausrichtung einzelner Gebäudeteile zueinander in Beziehung gesetzt. Durch die Rücknahme der Baufluchtlinien und das Anlegen kleiner Grünflächen im Süden und Westen ist hier ein Platzraum geschaffen worden, der durch die Gebäudewände begrenzt wird.

Die plastisch ornamentierten Fassaden der Mietshäuser und der weit über die Stadtlandschaft emporragende Kirchturm über der Vorhalle akzentuieren die Gebäudegruppe und heben sie als ein zusammengehöriges Ensemble hervor, das den Eintritt in die Villenkolonie markiert.

Das Grundstück für den Kirchenbau stiftete die Zehlendorf-Grunewald-Aktiengesellschaft. Mit dem Neubau in den Jahren 1906 bis 1908 wurde den Zehlendorfer Katholiken, die zuvor im Saal des Fürstenhofes zusammenkamen, zum ersten Mal ein angemessenes Gotteshaus zur Verfügung gestellt. Der Architekt Christoph Hehl, der aus der Hannoverschen Bauschule stammte und zu den renommiertesten Kirchenbauarchitekten seiner Zeit zählte, schuf mit der Herz-Jesu-Kirche einen Sakralbau, der sich im Sinne des Historismus an der märkischen Backsteingotik orientiert, dabei aber zu einer durchaus eigenständigen architektonischen Formulierung gelangt.