Denkmaldatenbank
Oberrealschule Zehlendorf
09075685 | |
Bezirk | Steglitz-Zehlendorf |
Ortsteil | Zehlendorf |
Adressen | Beuckestraße 27, 29 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Schule & Direktorenwohnhaus |
Datierung | 1912-1913 |
Entwurf | Mebes, Paul Louis Adolf (Architekt) |
Entwurf | Schmarje, Walter (Bildhauer) |
Ausführung | Hermann Streubel (Baugeschäft) |
Bauherr | Gemeinde Zehlendorf |
[1912] wurde auf dem östlich anschließenden Baugrund Beuckestraße 27-28, 29 eine Oberrealschule, die Schadow-Schule, als Reformrealgymnasium gebaut. Heute ist hier das Gymnasium untergebracht. Bauherr war auch hier die Gemeinde Zehlendorf; als Architekt wurde Paul Mebes verpflichtet. Es kam eine völlig andere Architektursprache zur Anwendung. Lediglich in seiner Massigkeit und Körperhaftigkeit ist der Schulbau mit der benachbarten Beucke-Schule vergleichbar. Erstes Unterscheidungsmerkmal ist die Backsteinsichtigkeit. Ein bloßes Nebeneinander der Baumassen rhythmisiert das von historischen Ornamenten freie Gebäude. In dieser geradlinigen architektonischen Form lassen sich Analogien zum angestrebten reformerischen Erziehungsziel erkennen, denn auch die Pädagogik sollte von allzu konservativen Erziehungsidealen des 19. Jahrhunderts befreit werden. Sparsam werden Formen antiker Herkunft als Bedeutungsträger für humanistisches Bildungsgut eingesetzt: Der Haupteingang wird durch einen Portikus repräsentativ gestaltet. Ebenfalls an der Nord-, also der Straßenseite, gliedern Kolossalsäulen den Aulatrakt. In den Zwischenfeldern schauen aus segmentbogigen Nischen die in Stein gehauenen Köpfe von Luther, Goethe und Bismarck auf die Schüler hinab.
Überragt wird der ganze Schulkomplex durch den massigen Treppenturm. Wieder ist es ein Turm, der dem Ort Fix- und Orientierungspunkt ist.
Östlich an das Schulgebäude anschließend liegt das alte, zur gleichen Zeit gebaute Direktorenwohnhaus. Ebenfalls von Paul Mebes gebaut, überzeugt der zweigeschossige, unverputzte Villenbau durch eine frühmoderne Architekturform. Nobilitierend wirkt jedoch der halbrund vorgestellte Eingangsbereich mit grün patinierter Kalotte. Der Bau entspricht anderen Villen, die Paul Mebes zu dieser Zeit in der Villenkolonie entwarf (siehe Kaunstraße 33 in der Villenkolonie Zehlendorf-West).
Literatur:
- Weber/ Kleine Baugeschichte Zehlendorfs, 1970 / Seite 26
- BusB V C 1991 / Seite 110-112, 401
- Bauwelt 5 (1914) 3 / Seite 24
- Bauwelt 29 (1938) / Seite 503-505
- Topographie Zehlendorf/Zehlendorf, 1995 / Seite 30 & 115f.
- Die Kunst 34 (1916) / Seite 349-356
- Monatshefte für Baukunst und Städtebau 22 (1938) / Seite 229-231
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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