Denkmaldatenbank

Die breite, stark frequentierte Argentinische Allee war bereits nach der Jahrhundertwende - damals hieß sie Grunewaldallee - eine der wichtigen Verkehrsachsen im Südwesten Berlins. Hier ist die Bebauung älter und stammt aus der ersten Bauphase der sich entwickelnden Villenkolonie Zehlendorf-West (1903-14). Auf dem Grundstück Argentinische Allee 19/Forststraße wurde 1911 ein Landhaus errichtet. Architekt und Bauherr war der für den Berliner Südwesten bedeutsame Regierungsbaumeister Walter Eilstein. Mit den vier übergiebelten Seitenrisaliten, die jeweils den mittleren Gebäudeteil von Straßen- und Gartenseite rahmen, orientierte sich Epstein am englischen Cottage. Den ländlichen Charakter vermittelte er über das mit dunklem Holz verkleidete Obergeschoß. Das Erdgeschoß folgt mit seiner Backsteinmauerung und den breiten, ladenlosen Fenstern einer deutlich moderneren Bauauffassung. Die Lage des Hauses sowie die Stimmigkeit des Gesamtentwurfs in seiner künstlerischen Qualität machen das Haus zu einem weiteren Zeugnis englisch geprägter Landhaustypen, die das Bild der Kolonie bestimmen sollten. Es ist vor allem die symmetrische Entwicklung von Grund- und Aufriß, die Epsteins Cottage von den Forderungen eines Muthesius unterscheidet. Hierin liegt seine Eigenleistung begründet. An den Schmalseiten der Terrasse zur Forststraße sind Terrakotten von Georg Kolbe angebracht.