Denkmaldatenbank

Entlang der Westseite der Pacelliallee, nördlich des Dorfkerns und gegenüber den Feldern der heutigen Domäne Dahlem, reihen sich sechs individuell geplante Einzelwohnhäuser, die in der Zeit zwischen 1922 und 1936 errichtet worden sind. In seltener Geschlossenheit bietet die Wohnhausgruppe, Pacelliallee 39/51, in einer Mischung verschiedener, dem traditionellen Formenrepertoire zuzurechnender stilistischer Merkmale einen für die Villenkolonie Dahlem charakteristischen baugeschichtlichen Querschnitt durch die konservative Richtung der Architektur der 1920er und 1930er Jahre. Bei aller Individualität der Häuser zeichnet sich die Gruppe durch eine gemeinsame stilistische Herkunft und eine einheitliche Grundhaltung aus. Ihre Anregung fanden die Architekten in dem einflussreichen, 1908 von Paul Mebes veröffentlichten Buch "Um 1800", das eine Baukunst propagierte, die durch Einfachheit, Klarheit und gute Proportionierung ihrer Baukörper gekennzeichnet war. Zweigeschossige kubische Bauten, die sich mit steilen Walmdächern traufständig zur Straße wenden, folgen dem Typus des schlichten, meist symmetrisch gegliederten traditionellen Wohnhauses nach dem Vorbild von Goethes Gartenhaus in Weimar. Dachgauben, zum Teil auch Sprossenfenster und Klappläden sowie Vorgärten mit Einfriedung vervollständigen das Bild. Ihre Eigenständigkeit unterstreichen die Häuser durch unterschiedliche Details in der Fassadengliederung, der Dachform (Nr. 41 Satteldach, Nr. 49 Mansarddach, alle anderen Walmdach), in ihrem sparsam angebrachten bildnerischen Schmuck oder im Material (Nr. 47 ist der einzige Backsteinbau). Auffallend ist die neobarocke Gestaltung des Hauses Pacelliallee 49 oder die betont schlichte Formensprache von Haus Nr. 39.