Denkmaldatenbank
Haus Auhagen mit straßenseitiger Einfriedung
09075578 | |
Bezirk | Steglitz-Zehlendorf |
Ortsteil | Dahlem |
Adressen | Arnimallee 12 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Wohnhaus & Einfriedung |
Datierung | 1911-1912 |
Entwurf | Lassen, Heinz (Architekt) |
Bauherr | Auhagen, Otto |
Giebelbetont macht das von Heinz Lassen gestaltete Haus Auhagen, Arnimallee 12, auf sich aufmerksam. (1) Durch ein hohes Sockelgeschoss erscheint der 1911-12 für Otto Auhagen, Nationalökonom und seit 1905 Professor an der Berliner Landwirtschaftlichen Hochschule (2), errichtete Backsteinbau mit den steil sich auftürmenden Giebeln noch abgerückter. Lassen ging die Bauaufgabe "modernes bürgerliches Wohnhaus in ländlicher Umgebung" deutlich anders an als Mebes. Der aus Flensburg stammende Architekt, der wie Mebes für einen reformierten Wohnungsbau eintrat, zeigte sich eher der norddeutschen Bautradition verbunden. Ähnlich wie Heinrich Straumer kombinierte er Elemente des Landhausstils mit bodenständigen, heimatlichen Motiven. So sind auch beim Haus Auhagen spitze Giebel mit Ziegelbehang, Erker, Altane und Terrassen individuell miteinander verknüpft. Jedoch wird zum Garten kein direkter landhausgemäßer Bezug gesucht. Ein Souterrain für Wirtschafts- und Bedienstetenräume mit dazugehörigen Freitreppen steht eher für den Villentypus des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Diese Konzeption entsprach ebenso wie der herrschaftliche Grundriss mit Gesellschaftszimmern um eine geräumige Diele im Erdgeschoss - er ist seit der Aufteilung in drei Wohnungen im Jahre 1934 verloren - dem Repräsentationsbedürfnis von Otto Auhagen, der auch als Agrarpolitiker gesellschaftliches Ansehen erlangt hatte. Gleichwohl ist das Haus Auhagen nicht nur für das Werkverständnis von Heinz Lassen, der in den 1920er Jahren als Schöneberger Stadtbaurat auf dem Felde des sozialen Wohnungsbaues grundlegend wirkte, von Bedeutung. Auch die originelle Baugestalt des Hauses ist ein Zeugnis für die Zeit des Umbruchs in der Architektur um 1910. (3)
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(1) Berliner Architekturwelt 17 (1915), S. 196, 198, Abb. S. 216, 220 f.; Bauten von Heinz Lassen, Berlin. In: Der Baumeister 15 (1917), H. 2, S. 16; BusB IV C, Obj. 1627, S. 99.
(2) Zu Otto Auhagen vgl. Deutsche Biographische Enzyklopädie, hrsg. v. Walter Killy, 1995, Bd. 1, S. 223.
(3) Das Haus wird heute von der Freien Universität genutzt.
Literatur:
- Toppgraphie Dahlem / Seite 136
Kontakt
Juliane Stamm
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