Denkmaldatenbank

Teepavillon Königstraße 63

Obj.-Dok.-Nr. 09075553
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Wannsee
Adressen Königstraße 63
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Teepavillon
Datierung 1909
Bauherr Siemens, Arnold von (Fabrikbesitzer)

Der Obst- und Gemüsegarten des Landsitzes von Siemens befand sich Am Kleinen Wannsee 37 und reichte bis zur Königstraße. Dort ist im Eingangsbereich des Immanuel-Krankenhauses Königstraße 63 ein Teepavillon von 1909 erhalten. (1) Der pittoreske Holzständerbau mit Umgang, auf dessen freistehenden Stützen ein Pagodendach aufliegt, umschließt einen oktogonalen Raum. Seine Außenwände zeigen eine spalierartige Dekoration aus Flachhölzern, dazwischen lassen vier Fenstertüren und vier Sprossenfenster Licht ins Innere. Die sich überlagernden, weit überstehenden schwingenden Dächer sind mit grün glasierten Biberziegeln gedeckt, wobei die kräftigen Gratziegel das Dach strukturieren und eine kupferne Zierkugel den oberen Abschluss bildet. Die bereits im Zeitalter des Absolutismus für Staffagebauten beliebte Chinamode erlebte in der bürgerlichen Gartenarchitektur des 19. Jahrhunderts eine Renaissance. Der Teepavillon aus dem Siemensgarten ist eines der wenigen aus dieser Zeit in Wannsee original überkommenen Beispiele. Möglicherweise stammt er aus der Produktion der Wolgaster Actien-Gesellschaft für Holzbearbeitung, der ersten auf die Produktion von zerlegbaren Villen, Gartenhäusern und Pavillons spezialisierten Fachfirma. (2)


1) Heinisch/Schumacher 1988, S. 200.

2) Bauzeichnungen sind nicht erhalten; ein Gartenpavillon der Wolgaster Firma von 1873 befindet sich in Heringsdorf. Vgl. Bauer, Hans-Ulrich: Holzhäuser aus Wolgast, Ikonen der Bäderarchitektur, Heringsdorf 2010, S. 71-73.

Literatur:

  • Topographie Zehlendorf/Wannsee, 2013 / Seite 79
  • Heinisch/Schumacher: Colonie Alsen. Ein Platz zwischen Berlin und Potsdam, Berlin 1988 / Seite 200
  • Bauer, Hans-Ulrich: Holzhäuser aus Wolgast, Ikonen der Bäderarchitektur, Heringsdorf 2010 / Seite 71-73

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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