Denkmaldatenbank

Das malerische Wohnhaus Hugo-Vogel-Straße 37 stand bis 2009 als einziges Gebäude auf einem ausgedehnten, bis zur Braschzeile reichenden Grundstück. Es wurde 1897-98 von Regierungsbaumeister Adalbert Metzing als eigenes Wohnhaus im "altdeutschen" Fachwerkstil erbaut. Erhalten ist hier auch das steinerne Einfriedungsportal mit Holzverdachung. Der weit zurückliegende blockartige Baukörper mit zwei Stockwerken und ausgebautem Dach weist eine vertikale Betonung auf. Sein Satteldach mit Aufschieblingen, Dacherker und Schleppgauben ist mit mehrfarbigen glasierten Falzziegeln gedeckt. Das massiv gemauerte Erdgeschoss steht mit seiner schlichten Putzfassade in Kontrast zum Obergeschoss, dessen reich verzierte Fachwerkfassade straßenseitig durch einen großen Schwebegiebel, Fenstererker und Eckturm mit Welscher Haube hervorgehoben wird. Deutlich ist hier das bürgerliche Fachwerkhaus der deutschen Renaissance als Vorbild bis ins Detail spürbar; dies zeigen zum Beispiel Motive wie der Erker auf Kopfstreben, die Oberlichter in Kleeblattform mit Bleiverglasung und der reiche Dekor des Holzzierwerks - mitunter mischen sich aber auch Jugendstilmotive hinein. 1901-02 wurde ein Erweiterungsbau in vereinfachter Form an der Rückseite angefügt, der die Umwidmung des Sommerhauses zum dauerhaften Wohnen ermöglichte. Trotz einer mehr als fünfzigjährigen Nutzung als Blindenbildungsanstalt und die damit verbundenen Umbaumaßnahmen ist das heute privat genutzte Haus in seiner Raumstruktur und allen seinen wesentlichen Bauteilen noch weitgehend im ursprünglichen Zustand erhalten.