Denkmaldatenbank
Wohnhaus Hohenzollernstraße 10
09075542 | |
Bezirk | Steglitz-Zehlendorf |
Ortsteil | Wannsee |
Adressen | Hohenzollernstraße 10 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Wohnhaus |
Datierung | 1913-1914 |
Entwurf | Koeppen, Carl (Maurermeister) |
Bauherr | Feist-Wollheim, Ernst |
Ausführung | Koeppen und Co. (Baugesellschaft) |
An der Ecke zur Alsenstraße befindet sich in der Hohenzollernstraße 10 das Wohnhaus des Juristen Dr. Ernst Feist-Wollheim. Der gut proportionierte Klinkerbau mit hellen Werksteingliederungen und Walmdach wurde 1913-14 von Maurermeister Carl Koeppen ausgeführt. Stilistische Vergleiche und die qualitätsvolle Ausführung lassen jedoch vermuten, dass der Entwurf von der Architektengemeinschaft Breslauer & Salinger stammt - zumal diese 1910 auch ein Gärtner- und Pförtnerhaus auf dem Grundstück Feist-Wollheim in der Bergstraße 2-4 bauten. (1) Das zweigeschossige Gebäude besitzt zwei repräsentative Schauseiten: In der Hohenzollernstraße befindet sich der Eingang, in der Alsenstraße - nach Norden - liegt eine von einer halbrunden Säulenloggia mit Balkon überdeckte Terrasse. Die beiden Gartenseiten sind dagegen schlichter gehalten. Formal erinnert das zweigeschossige Haus mit seiner Gestaltung ein wenig an norddeutsche Palaisbauten aus Barock und Klassizismus. Dazu trägt der kubische Baukörper auf rechteckigem Grundriss ebenso bei wie die symmetrische Gestaltung der Fassaden, die Verwendung von Klinker in Kombination mit Werkstein und die rundbogigen "Fenstertüren" mit Festons und Schlussstein im Erdgeschoss. In Werkstein ausgeführt sind auch die kannelierten Eckpilaster mit ionischen Kapitellen, das Dachgesims, alle Fenster- und Türgewände sowie die kassettierten Brüstungsfelder unterhalb der Fenster. Der halbrunde Balkon auf Säulen ist demjenigen am Landhaus Joerger in der Hohenzollernstraße 14 ähnlich, wenngleich hier mit Balusterbrüstungen ausgeführt. Im Gebäudeinneren gruppieren sich die Gesellschaftsräume im Erdgeschoss um eine mittig liegende zweigeschossige Diele mit dreiläufiger Treppe. Das ursprüngliche Grundstück umfasste auch die Hohenzollernstraße 11. Teile der alten Parkanlage und einzelne Bäume, darunter eine Blutbuche, sind trotz späterer Bebauung noch erhalten.
1) Heinisch/Schumacher geben Breslauer & Salinger als Architekten an, aber ohne Nachweis. Vgl. Heinisch/Schumacher 1988, S. 188. Dr. Ernst Feist-Wollheim war einer der Söhne der Kunstsammlerin Hermine Feist und des Kohlemagnaten Cesar Wollheim. 1918 erschien von ihm der Gedichtband "Karneval der Liebe" mit Illustrationen von Marcus Behmer.
Literatur:
- Topographie Zehlendorf/Wannsee, 2013 / Seite 86
- Heinisch/Schumacher: Colonie Alsen, Berlin 1988 / Seite 188
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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