Denkmaldatenbank

Der aufwendigere Bau, der durch zweigeschossige blauschwarze Klinkerlisenen auf sich aufmerksam macht, ist das 1928 erbaute Wohnhaus von Dr. Britan, Am Birkenhügel 6, entworfen von dem Architekten und Kunsthistoriker Paul Zucker. (1) Zucker, der sich zwar dem Neuen Bauen aufgeschlossen zeigte, wählte hier eine repräsentative, streng symmetrische Fassadengliederung, die allerdings nicht die Raumaufteilung wiedergibt. Ihre eigentümliche Wirkung bezieht sie aus dem Kontrast von vertikalen und horizontalen Elementen. Vor allem die waagerechten Details, wie die weit ausladende Dachplatte und die übereck vorgezogenen Fenster, geben dem Haus Britan eine schnittige Dynamik, die an die expressive Eleganz zeitgenössischer Geschäftshäuser erinnert. Feine Detaillierungen wie eine spezielle Fugung und Verlegung der Klinker, aber auch die abgerundeten Fensterbankgesimse prägen die besondere künstlerische Ausgestaltung des Hauses. Überraschenderweise löst sich die strenge Symmetrie des Außenbaues im Innern in einer freien Raumverteilung auf. Vor allem das Erdgeschoss zeigt eine offene Längsgliederung mit ineinander übergehenden Räumen. So erhält das Haus mit zentralem Speisezimmer, das über einen Wintergarten mit der breiten Gartenterrasse verbunden ist, der dazwischen geschalteten Treppe sowie dem seitlich anschließenden Wohnzimmer einen überaus privaten Charakter.

1) Zur Bauzeit des Hauses gehörte das Grundstück Oskar Heimann, der auch als Bauherr auftrat. In der Literatur zum Haus und auch auf den Bauzeichnungen ist der Bau als "Landhaus Dr. Britan" bezeichnet. Vgl. Moderne Bauformen 28 (1929), S. 188 f.; Zucker, Paul: Zur Soziologie des bürgerlichen Wohnhauses. In: Der Neubau 12 (1930), S. 21; Zucker, Paul: Lebendiges Bauen. In: Die Sendung 7 (1930), 2. Mai, S. 299; Markowitz, Arnold L.: Paul Zucker Architect/Art Historian, 1888/1971, A Bibliography. In: The American Association of Architectural Bibliographers, Papers, Volume XII, 1977 (Louis Kahn and Paul Zucker), New York-London 1977, S. 116, 122, 124; Schäche, Wolfgang/Szymanski, Norbert: Paul Zucker: Der vergessene Architekt, Berlin 2005, S. 99-104; Warhaftig 2005, S. 486-488.