Denkmaldatenbank

Wohnhaus Philipp-Franck-Weg 41

Obj.-Dok.-Nr. 09075501
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Wannsee
Adressen Philipp-Franck-Weg 41
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Wohnhaus
Datierung 1888-1889
Entwurf & Bauherr Eckhardt, Fritz

Zu den Villen, die im Einflussbereich der Villenkolonie Alsen am Kleinen Wannsee auch die Ufergrundstücke des Pohlesees besetzten, gehört das 1888-89 erbaute Wohnhaus des Kreisbauinspektors Fritz Eckhardt, Philipp-Franck-Weg 41, das Eckhardt auch selbst entwarf. Infolge einer späteren Parzellierung und Bebauung im vorderen Grundstücksbereich liegt das Haus heute verborgen am Seeufer; auch der frühere Seegarten ist mittlerweile mit Bootshäusern bebaut. Auf die Villa weist vorne an der Alsenstraße lediglich die noch erhaltene Einfriedung hin, die 1900 der neue Eigentümer des Grundstücks mit Sandsteinpfeilern und schmiedeeisernem Gitter errichten ließ. Eckhardt knüpfte bei seinem Haus in Maßstab und Gestaltung an zeitgleiche Villenbauten der nahen Wannseer Villenkolonie an. Eine Verkleidung der Fassaden mit roten und gelben Backsteinen sowie voluminöse hölzerne Balkone und Veranden findet man auch dort. In der Verwendung von gotisierenden Elementen für Dekor und Gliederung mit Lisenen, Spitzbogenfriesen und spitzgiebligen Verdachungen der Fenster zeigte sich Eckhardt jedoch dem Zeitgeschmack aufgeschlossen, als es Ende des 19. Jahrhunderts zu einer Wiederbelebung der märkischen Backsteingotik kam. Die vielen Balkone und Veranden an allen Hausseiten - 1905 kam noch ein Terrassenvorbau zum See hinzu - belegen nicht nur den Wunsch, möglichst naturnah zu wohnen, sie spiegeln zugleich den großzügig geschnittenen Grundriss wider. Bevor der neue Eigentümer 1900-02 die Villa zu einem Zweifamilienwohnhaus mit neuer Haustreppe umbauen ließ, bestand allein im Erdgeschoss eine 186 Quadratmeter große Wohnung mit Gesellschafts- und Wohnräumen und drei Veranden. Im ausgebauten Dach lagen zusätzlich sieben Zimmer mit drei Balkonen, während villengemäß im Hochkeller Wirtschaftsräume mit Küche und Plättstube sowie eine Personalwohnung untergebracht waren. Da auch nach dem Umbau noch viele originale Details innen wie außen vorhanden sind, zählt das Haus zu den wenigen erhaltenen Wannseevillen dieser Stilrichtung.

Literatur:

  • Topographie Zehlendorf/Wannsee, 2013 / Seite 65

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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