Denkmaldatenbank
Wohnhaus mit Terrasse und Nymphaeum
09075487 | |
Bezirk | Steglitz-Zehlendorf |
Ortsteil | Wannsee |
Adressen | Am Sandwerder 41 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Wohnhaus & Villa & Terrasse & Arkade |
Datierung | 1922-1923, 1926 |
Entwurf | Lessing und Bremer (Architekt) |
Das am Steilhang hoch über dem Wannsee stehende Wohnhaus Am Sandwerder 41 mit Terrasse und Nymphaeum wird durch einen Privatweg zwischen den Grundstücken Am Sandwerder 39 und Scabellstraße 14 erschlossen. (1) Die Bebauung der Parzelle erfolgte in mehreren Bauphasen zwischen 1919 und 1926, wobei trotz mehrfacher Planänderungen eine geschlossene Anlage von außerordentlichem Reiz entstand. Der erste Eigentümer Theodor Laugwitz ließ von seinem Architekten Paul Zimmerreimer 1919 zunächst ein Gartenhaus, ein Palmenhaus und ein Leutehaus am Ufer errichten - an seiner Stelle steht heute ein Seepavillon aus den 1990er Jahren. Mit dem Bau des von Zimmerreimer geplanten Wohnhauses am Hang wurde 1920 begonnen, jedoch erfolgte aufgrund eines Besitzerwechsels 1922-23 eine veränderte Ausführung nach Entwürfen der Architekten Ernst Lessing und Edmund Bremer. (2) 1926 wurde nach erneutem Eigentümerwechsel der endgültige Bauzustand erreicht. Planverfasser waren wiederum die Architekten Lessing & Bremer. Als bedeutende bauliche Erweiterung errichteten sie schließlich das hangseitig vorgelagerte Nymphaeum - eine ehemals offene Loggia mit Natursteinverkleidung, vierteiliger, heute durch Fenstertüren geschlossener Arkade und Aussichtsterrasse auf dem Dach. Ursprünglich als Orangerie und Brunnenhaus gebaut, wird es seit 1980 als Wohnhaus genutzt.
Das sockellose zweigeschossige, zur Seeseite hin achsensymmetrische Haupthaus mit seitlichen Risaliten und Walmdächern besitzt geputzte Fassaden. Seine Gestaltung und seine Dekoration anhand von Eckbänderungen, Pilastern, Fenstergewänden mit Schlussstein, Festons und Balustraden stehen ganz in der Tradition des neoklassizistischen Landhauses, wie es vor dem Ersten Weltkrieg in Orientierung an Gutshäusern und Schlössern der Zeit um 1800 entwickelt worden war. In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre fertig gestellt, gehört der Bau mit seiner maßvollen und sorgfältigen architektonischen Durchbildung zu den letzten qualitätsvollen Bauten dieses Genres, die am Wannsee entstanden. Der Eingang mit offener Vorhalle befindet sich an der rechten Seitenfront. Die Gesellschaftsräume liegen zur Seeseite hin angeordnet. Die hier am Hang entstandene Staffelung von Haus, Nymphaeum und Terrassen verleiht dem Anwesen seine prägende Charakteristik: Eingebettet in den parkartigen Garten erinnert es an die Villen der oberitalienischen Seen und könnte damit wohl einem Wunsch des Bauherrn entsprochen haben. In Berlin ist diese Anlage heute einzigartig.
1) Das Grundstück Scabellstraße 14 gehörte ursprünglich zum Grundstück Am Sandwerder 41; es wurde später abgetrennt und neu bebaut.
2) Bauherr war Dr. Albert Spenner. Zu Lessing & Bremer siehe Am Sandwerder 3 und 17/19.
Literatur:
- Topographie Zehlendorf/Wannsee, 2013 / Seite 141
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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