Denkmaldatenbank
Villa, Nebengebäude Am Sandwerder 17, 19
09075456 | |
Bezirk | Steglitz-Zehlendorf |
Ortsteil | Wannsee |
Adressen | Am Sandwerder 17, 19 |
Denkmalart | Ensembleteil |
Sachbegriff | Villa & Nebengebäude |
Datierung | 1886 |
Umbau | 1899-1901 |
Umbau | 1927-1928 |
Umbau | 1938-1939 |
Umbau | 1997- |
Entwurf | Guthmann, Robert (Baumeister) |
Entwurf | Otzen, Johannes (Architekt) |
Entwurf | Lessing, Ernst & Bremer, Max (Architekt) |
Entwurf | Moshamer, Ludwig (Architekt) |
Entwurf | Bassenge, Jan-Christoph |
Bauherr | Oppenheim, Franz (Chemiker) |
Bauherr | Arnold, Hans (Bankier) |
Bauherr | Funk (Reichswirtschaftsminister) |
Ausführung | Achilles Rappo (Baufirma) |
Das herrschaftliche Wohnhaus Am Sandwerder 17/19 entstand 1886 nach Plänen von Johannes Otzen als neogotische Turmvilla. (1) Bauherren waren der Generaldirektor der Agfa, Dr. Franz Oppenheim und seine erste Frau Else, geb. Wollheim. (2) 1926 erwarb der Bankier Hans Arnhold das Anwesen und beauftragte die Architekten Ernst Lessing und Max Bremer mit umfangreichen Veränderungen. (3) Bei der Umgestaltung wurde der Turm abgerissen und die heutige Grundform hergestellt. Die endgültige Gestalt erhielt die Villa jedoch erst 1938, als das Haus für den Reichswirtschaftsminister Walther Funk als repräsentativer Wohnsitz hergerichtet wurde. (4)
1) Bahns 1971, S. 98: Er gibt irrtümlich Am Sandwerder 11 als Adresse an und geht davon aus, dass die Villa 1919 durch einen Neubau ersetzt wurde. Der ausführende Bauunternehmer Robert Guthmann wohnte seit 1884 Am Sandwerder 5.
2) Zu Franz Oppenheim siehe: Zum Heckeshorn 38. Der Grundriss des Ursprungsbaus wies sehr große Ähnlichkeiten zu demjenigen der Nachbarvilla Am Sandwerder 13 auf. Ein Grund dafür mag in den familiären Beziehungen der Bauherrschaft gelegen haben, denn Else Oppenheim und Martha Reichenheim waren Schwestern und so werden auch die Grundstücke nicht zufällig nebeneinander gelegen haben.
3) Hans Arnhold, 1888 Dresden-1966 Lausanne, Mitinhaber des Bankhauses Gebr. Arnhold Dresden-Berlin, seit 1924 Direktor der Berliner Filiale, Neffe von Eduard Arnhold, emigrierte über Frankreich in die USA, wo er das Bankhaus Arnhold & S. Bleichroeder aufbaute. Zu seiner Bedeutung siehe: Feldman, Gerald D.: Two German Businessmen, The Postwar Correspondence of Hans Arnhold and Kurt Schmitt. In: The Berlin Journal, American Academy Newsletter, Nr. 2, 2001, S. 17-20. Der Architekt Ernst Lessing wohnte am Sandwerder 3; gemeinsam mit seinem Partner Max Bremer baute er auch die Villa Am Sandwerder 41.
4) Die am Bau befindlichen Nazi-Symbole wurden nach 1945 entfernt.
Literatur:
- Bahns, Jörg: Johannes Otzen, München 1971 / Seite 98, 163f
- Topographie Zehlendorf/Wannsee, 2013 / Seite 130
- Feldman, Gerald D.: Two German Businessmen, The Postwar Correspondence of Hans Arnhold and Kurt Schmitt in
The Berlin Journal, American Academy Newsletter 2 (2001) / Seite 17-20
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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