Denkmaldatenbank

Villengruppe Am Sandwerder 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 31, 33, 35, 37, 39, 41

Obj.-Dok.-Nr. 09075451
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Wannsee
Adressen Am Sandwerder
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 31, 33, 35, 37, 39, 41
Denkmalart Ensemble
Sachbegriff Villengruppe
Datierung 1875-1934

Die Wassergrundstücke Am Sandwerder 1/41 bilden mit ihren vornehmen Wohnsitzen und ausgedehnten Gartenanlagen ein einmaliges Ensemble von herausragender städtebaulicher, architekturgeschichtlicher und gartenkünstlerischer Qualität. Kennzeichnend für die Bebauung ist die zurückgezogene, von der Straße kaum einsehbare Lage der prächtigen Villen und Landhäuser, denn sie sind der Aussicht wegen an den Rand der Düne gesetzt. Hoch über dem Wannsee, mit weitem Abstand vom Ufer zeigen sie repräsentative, auf Fernsicht konzipierte Fassaden. Prägend sind aber auch die entlang der Grundstückseinfriedungen nahe der Straße errichteten Remisen, Pförtner- und Gärtnerhäuschen. Ab 1874, über einen Zeitraum von rund 60 Jahren entstanden, sind viele unterschiedliche, zumeist aber konservative Baustile vertreten. Die Spannbreite reicht von der historisierenden Turmvilla in Anlehnung an Gotik und Renaissance über neobarocke Palais´ und Reformbauten bis zur Moderne der 1920er und 1930er Jahre.

Parallel zur baulichen Entwicklung hat sich zwischen der Straße Am Sandwerder und dem Seeufer eine einzigartige Gartenlandschaft entwickelt; einige der herausragenden Anlagen sind bis heute ohne eingreifende Veränderungen überliefert. Allen gemeinsam ist, dass sie mit dem hier befindlichen jähen Hangabbruch der Grunewalddüne zum Großen Wannsee eine außerordentlich reizvolle, wenngleich für die Gestaltung und Nutzbarmachung höchst schwierige Topografie besitzen. Der bis zu 20 Meter messende Höhenabfall, der mehrheitlich die Mitte der bis über 200 Meter tiefen Grundstücke kennzeichnet, begründet die Positionierung der Gebäude nahe der Hangkante, da sich von hier weite Aussichten in die Seenlandschaft darbieten. Die Gärten, die aus der Frühzeit der Besiedlung bis zum Jahre 1934 stammen, zeigen in ganz eigenständiger Art die Bewältigung der schwierigen Terrainsituation. Sie dokumentieren die Entwicklung der Gartenkunst für diesen Zeitraum - vom Landschaftspark bis zum architektonisch gestalteten Garten - und gehören damit zu den bemerkenswertesten Anlagen Berlins.

Literatur:

  • Topographie Zehlendorf/Wannsee, 2013 / Seite 125

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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