Denkmaldatenbank

In der Peter-Lenné-Straße 18 liegt das Haus Dr. Jahn. Das eingeschossige, traufständige Einfamilienhaus mit steilem Satteldach ist auf einem von der Straße her kaum einsehbaren Grundstück weit hinter die Einfriedung zurückgesetzt. Der Zugang erfolgt von der Gartenpforte aus links über einen schmalen Weg zum Eingang an der nordwestlichen Giebelseite. 1937 nach Plänen des Architekten Hans Köhler (1) für den Ministerialrat im Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Dr. Ing. Johannes Jahn errichtet, gehört das Haus zu den wenigen qualitätsvollen Privatbauten dieser Zeit in Berlin. (2) Ähnlich den Häusern von Fritz August Breuhaus de Groot zeigt es eine Kombination zeittypischer Motive, wie den weit von der Straße zurückgesetzten Standort, geschlämmtes Sichtmauerwerk, ein hohes steiles Satteldach mit Biberschwanzdeckung, das über einem Freisitz abgeschleppt ist (heute Wintergarten), Panoramafenster und eine ebenerdige Gartenterrasse. Darüber hinaus besitzt das im Erdgeschoss flurlose Haus eine am Äußeren nicht ablesbare Individualität durch ein differenziertes Raumkonzept von ineinander übergehenden Wohnräumen mit unterschiedlichen Raumhöhen und Raumerlebnissen. Dazu gehört, einem Wunsch des Bauherrn entsprechend, eine große und hohe Wohnhalle mit Kaminnische und sichtbaren Holzbalken (heute verkleidet). (3) Die hohe Funktionalität des Grundrisses, die gestalterischen Qualitäten des Raumzuschnitts und die sensible Verbindung von Innen- und Außenraum anhand von Panoramafenster und Glastüren heben das Haus über den Durchschnitt der Bauten seiner Entstehungszeit hinaus.

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(1) Hans Köhler (1907-1998) war Schüler von Hermann Jansen und Hans Poelzig an der TH Berlin-Charlottenburg und arbeitete vor seiner Selbstständigkeit im Büro von Eduard Jobst-Siedler.

(2) BusB IV C, S. 229, Nr. 1908.

(3) Landhäuser von Dipl.-Ing. Hans Köhler, Berlin. In: Bauwelt 30 (1939), S. 715-722 (Beilage S. 1-8); Wasmuths Monatshefte für Baukunst und Städtebau 23 (1939), H. 9, S. 269-276.