Denkmaldatenbank

Schutzhütte am Dreipfuhlpark

Obj.-Dok.-Nr. 09075390
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Dahlem
Adressen Lützelsteiner Weg & Reichshofer Straße
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Schutzhütte
Datierung 1936
Entwurf Engel
Bauherr Gartenamt Zehlendorf

Bevor man in den Dreipfuhlpark hinuntersteigt, steht oberhalb, am Rand des Birkenhains, eine offene Holzhütte auf rechteckigem Grundriss. Max Dietrich, der als Direktor des Zehlendorfer Gartenbauamtes die Parkanlage 1935-39 schuf, stellte die Regenschutzhütte genau in die Nord-Südachse der lang gezogenen Grünanlage zwischen Lützelsteiner Weg und Reichshofer Straße. (1) Weithin sichtbar, ist sie ein wichtiger Teil der inszenierten Parklandschaft. Der Entwurf für das 1936 errichtete Holzhaus stammt von Oberbaurat Engel, damals tätig im Hochbauamt Zehlendorf. Engel gestaltete die Unterstellhütte in der Art eines vorgeschichtlichen nordischen Hauses mit Reetdach und umlaufenden Stielen, nach allen Seiten offen sowie niedriger Brüstung mit Bänken im Innern. Dort beeindruckt der offene Dachstuhl mit zweifachem Hängewerk, der wie die Dachdeckung aufgrund mehrerer Brände nicht im Original erhalten ist. Form und Materialien lassen zwar einen Bezug zur "Blut und Boden" Mystik oder zum Germanenkult nationalsozialistischer Ideologie erkennen, jedoch ist bereits seit der Barockzeit eine romantisch verklärte Einbindung von ländlichen Hausformen in die Parklandschaft bekannt. (2)

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(1) BusB XI, S. 91 f., 166.

(2) Auch in der gartenstadtähnlichen Villenkolonie Frohnau, einer Gründung um 1908, findet man innerhalb der von Ludwig Lesser gestalteten Plätze und Grünanlagen mit Reetdach gedeckte Wetterunterstände; z.B. auf dem um 1909 entstandenen Rosenanger zwischen Im Fischgrund und Am Rosenanger.

Literatur:

  • Topographie Dahlem, 2011 / Seite 240

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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