Denkmaldatenbank

Direkt an der Einschnittbahn steht das Wohnhaus Löhleinstraße 21, das 1934-35 nach Entwurf von Fritz Schopohl für den Rechtsanwalt Dr. Oskar Krause gebaut und 1997-99 umfassend instand gesetzt worden ist. (1) Der lang gestreckte Bau mit flachem Seitenrisalit und Walmdach präsentiert sich mit seinen wohl proportionierten Bauformen, den weiß geschlämmten Backsteinwänden und den schlichten zweiteiligen, bündig sitzenden Rechteckfenstern als moderat modern und elegant gestaltetes Wohnhaus. Fritz Schopohl, dessen Bauten in Berlin typenbildend für die Wohnhausarchitektur der 1930er Jahre waren, führte hier mit einem eingeschossigen Gebäude, das Wohn- und Speisezimmer sowie Küche und zwei Schlafräume im Erdgeschoss vereinte, die einfachste Variante dieses Typus vor. Die Aufteilung des Hauses - die Orientierung der großen Wohnräume zum Garten und der wesentlich kleineren Schlaf- und Wirtschaftsräume zur Straße - verlieh dem Haus eine große Übersichtlichkeit und, bei aller Bescheidenheit des Raumprogramms, eine vornehme Klarheit. Die an der Funktion orientierte Gliederung zeigte der Architekt auch im Aufriss, der nicht axial angelegt war, sondern der inneren Aufteilung des Hauses folgte. Derartig einfache Baukörper mit einer bescheiden-schlichten Fassadengestaltung, aber gediegener handwerklicher Bauausführung, die dazu sensibel in die Umgebung eingebunden sind, kennzeichnen die Wohnhausarchitektur Fritz Schopohls. Im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen gelang es ihm in der Zeit des Nationalsozialismus, eine eigenständige Architektursprache zu entwickeln, die ohne die üblichen traditionalistischen oder heimattümelnden Stilmerkmale auskam. (2)

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(1) Zu den Bauten von Fritz Schopohl. In: Monatshefte für Baukunst und Städtebau 21 (1937), S. 361-76; Lindner, Werner: Landhäuser in Berlin-Dahlem. In: Die Baugilde 20 (1938), S. 293-308.

(2) Siehe auch: Wohnhaus Van't-Hoff-Straße 15.