Denkmaldatenbank

Das Wohnhaus in der Bernadottestraße 96 wurde von der Architektengemeinschaft Breslauer und Salinger für den Justizrat Benno Schlomann entworfen und 1913 fertiggestellt. Die Lage auf dem großen Grundstück an der Ecke zur Miquelstraße optimal ausnutzend, steht es dicht neben dem Nachbarhaus, ist aber um 90 Grad gedreht, sodass die schmale Eingangsseite zum Messelpark zeigt und die breitere Gartenfassade sich zur Straßenecke und dem großen Garten hin öffnet. Das Haus Schlomann besitzt wie das Haus Drimborn eine an die Architektur um 1800 erinnernde Formensprache, orientiert sich im Gegensatz zu diesem aber eher an ländlichen Guts- und Gartenhäusern dieser Zeit und ist weniger streng als das Nachbarhaus. Sein Erscheinungsbild ist von dem hohen Mansarddach mit stehenden Gauben geprägt, das auf dem Erdgeschoss aufsetzt. Eine helle Putzfassade mit Eckbänderungen, eine wohl proportionierte Säulenloggia mit Balkon an der Gartenseite, darüber ein breiter Dreiecksgiebel, Fenstertüren mit Klappläden und feinsinnige Details, wie das schöne schmiedeeiserne Geländer oder die schmalen Fensterrahmungen, sind hier zu einem harmonischen Ganzen zusammengefügt. Die Symmetrie im Grundriss mit der mittig liegenden Diele und den seitlich anschließenden Räumlichkeiten ist auch an der Gartenfassade mit Säulenloggia und Giebel im Zentrum ablesbar. Wie die anderen Häuser der Gruppe zeichnet sich Haus Schlomann durch die auf einfache architektonische Mittel beschränkte Gestaltung - dazu gehören stereometrische Formen, ausgeglichene Proportionen, geschickte Verbindung von Symmetrien und Asymmetrien, schlichte individuelle Schmuckformen - als hochwertiger Vertreter der modernen Baukunst seiner Zeit aus.