Denkmaldatenbank

Feierhalle des städtischen Friedhofs Dahlem

Obj.-Dok.-Nr. 09075374
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Dahlem
Adressen Königin-Luise-Straße 57
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Feierhalle
Datierung 1908-1909
Entwurf Hennings, Fritz & Hennings, Wilhelm (Architekt)

Die Feierhalle des Städtischen Friedhofs Dahlem, Königin-Luise-Straße, wurde 1908-09 nach Entwurf der Architekten Friedrich und Wilhelm Hennings errichtet. Die Gestaltung als schlichter, weiß gestrichener Holzbau mit tief heruntergezogenem Walmdach, der in seinem Charakter ganz der ländlichen Umgebung angepasst ist, setzt sich deutlich von den meist sakral anmutenden Friedhofsbauten jener Zeit ab und ist in dieser Form einzigartig im Berliner Raum. (1) Die kleine Kapelle steht im Zentrum des Friedhofs, aus der Hauptachse, die sich vom Eingangstor an der Straße nach Norden erstreckt, leicht versetzt. Der Haupteingang an der Nordseite mit einer schmalen offenen Vorhalle führt direkt in den Feierraum, einen schmucklos gestalteten Saal mit achteckigem Grundriss.

An der Stirnseite schließt eine chorartige Nische für Rednerpult und Sargpodest an, die von einem Korbbogen überfangen wird. Das ungewöhnliche Äußere der Feierhalle erinnert eher an ein kleines Landhaus als an eine Friedhofskapelle: Das Gebäude ist versehen mit weißer Holzlattenverschalung, Sprossenteilung an den Türen und den zum Teil mit Blumenkästen geschmückten Fenstern sowie einer markanten Dachform. Das mit roten Biberschwänzen gedeckte Dach ist über die Eingangsveranda und über die flacheren Anbauten an der Südseite weit heruntergezogen. Die Nebenräume in den Anbauten - an der Ostseite bestimmt für die Anlieferung der Särge, an der Westseite ein Raum für den Pfarrer und einer für die Geräte der Friedhofsgärtner - wurden bei einem Umbau 1957-59 durch Heinz Rehmann vergrößert und um einen Büroraum sowie Toiletten ergänzt. Die Südfront erhielt bei diesen Baumaßnahmen ihr heutiges, gegenüber 1908 leicht verändertes Erscheinungsbild mit zweiflügeliger Tür und seitlichen Fenstern. Nach umfangreichen restauratorischen Untersuchungen wurde der Bau 1998 noch einmal grundlegend renoviert.

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(1) BusB X A (3), S. 53, 73, 118.

Literatur:

  • BusB X A 3 1981 / Seite S. 53 f.
  • Topographie Dahlem, 2011 / Seite 83

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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