Denkmaldatenbank

Das Wohnhaus, Im Dol 27/29, mit seiner siebenachsigen Schaufassade zur Pacelliallee hin ausgerichtete, stattliche rote Backsteinhaus mit Walmdach, das ein bescheidenes Portal an der Gebäudeschmalseite Im Dol aufweist, wurde 1912-13 für den Regierungsrat Friedrich Kuntze auf einem fast 5.500 Quadratmeter großen Grundstück erbaut. (1) Verantwortlich für Entwurf und Planung zeichnete der Architekt und Berliner Hochschullehrer Wilhelm Büning, der in den 1920er Jahren am Bau der Großsiedlung Weiße Stadt in Reinickendorf beteiligt war. Die Gestaltung des winkelförmigen Baukörpers mit Säulenaltanen aus Sandstein sowie weiß gestrichenen feingliedrigen Sprossenfenstern und grünen Klappläden ist streng, nur sparsam durch dekorative Details aufgelockert. Büning folgte damit im Wesentlichen den von Paul Mebes und Friedrich Ostendorf als vorbildlich erachteten baukünstlerischen Kriterien der Zeit um 1800. Dazu passt die über den Garten erhobene Lage ohne ebenerdige Zugänge und Terrassen - sie weist das Gebäude typologisch als Villa aus. Eine ehemals zum Eingang führende Holzpergola ist als wichtiges Gestaltungselement leider nicht mehr vorhanden. Das Grundstück ist von einer Einfriedung aus Backstein umgeben, deren Metallfelder ursprünglich mit weißen Holzlatten verriegelt waren. Die Erschließung des Gebäudes erfolgt durch eine ebenerdige, geschlossene Vorhalle mit angrenzender Garderobe über eine Treppe in die höher gelegene Beletage. Der Grundriss ist längs orientiert mit gartenseitiger Diele, um die die Repräsentationsräume sowie die Treppe an der Schmalseite gruppiert sind. 1922 erwarb das Haus der Architekt Friedrich Körte, der nach dem Tod seines Kompagnons Konrad Reimer hier im Erd-, Ober- und Dachgeschoss das Architekturbüro Reimer & Körte weiterführte. (2) 1956 und 1968 erfolgten Umbauten für die Nutzung als Institutsgebäude für landwirtschaftliche Betriebslehre der FU Berlin.

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(1) Engel 1984, S. 49. Zu Biographie und Werk von Wilhelm Büning (1881-1958) vgl. www.wilhelm-buening.de (zuletzt geprüft am 6.1.2011).

(2) Reimer & Körte waren seit 1886 assoziiert, Konrad Reimer starb 1915. Von ihnen stammen verschiedene Verbandshäuser, Verwaltungs- und Geschäftshäuser, Bauten für die Fa. Borsig. Vgl. Ribbe/Schäche 1987, S. 648 mit weiteren Literaturangaben.